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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0356
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346

MISCELLEN

bettes kann man aber jetzt nicht mehr so gut erkennen wie
früher. Sodann hat man zwischen der Kirche Hagia Triada
und dem Dipylon gegraben und in sehr grosser Tiefe meh-
rere Mauern von verschiedener Construction und verschiede-
nem Alter gefunden. Was diese Mauern bedeuten, lässt sich
noch nicht sagen. Ihr Zusammenhang und ihre Bestimmung
wird sich erst zeigen, wenn der ganze Platz ausgegraben ist.
Schliesslich wird westlich von der Kirche Hagia Triada ein
weiteres Stück des grossen Begräbnissplatzes ausgegraben,
welcher schon so manche schöne Grabmäler geliefert hat. Un-
ter der speziellen Leitung des Herrn Mylonas gräbt man west-
lich von der breiten Gräberstrasse und hat an dem etwas an-
steigenden Terrain eine grosse Anzahl alter Gräber gefunden.
Dieselben sind auf einzelnen Terrassen angeordnet und stam-
men aus verschiedenen Zeiten. Sie sind teils aus Bruchsteinen
mit Lehm, teils aus unregelmässigen Marmorplatten, teils aus
Dachziegeln hergestellt und scheinen zum grössten Teile der
ärmeren Bevölkerung anzugehören. Unter den Funden sind
topographisch wertvoll zwei Inschriften, welche die Artemis
Soteira erwähnen, die eine ein Dekret, die andere eine Weih-
ung. Die Inschriften waren offenbar verschleppt, doch wird
das Heiligtum der Göttin vermutlich nicht sehr weit von dem
Fundorte gelegen haben. Herr Mylonas hat mit Recht daran
erinnert, dass nicht weit vom Dipylon an dem Wege nach der
Akademie nach Pausanias 1 29,2 ein Heiligtum der Artemis
lag. [W. D.]

Unter den gefundenen Grabmälern ist besonders eines her-
vorzuheben, das dem vierten Jahrhundert angehört. Es zeigt
in hohem Relief ein nach rechts schreitendes Mädchen, das die
Linke anbetend erhebt und in der gesenkten Rechten eine
Kanne trägt. Merkwürdig ist auch eine schlanke, dreiseitige
Basis auf der ein Granatapfel liegt. Beide Denkmäler sind noch
aufrecht stehend gefunden worden.

Bei Ausschachtungen, welche Herr Schliemann zum Zwe-
cke von Neubauten auf dem Grundstück südwestlich vom
jetzigen deutschen archäologischen Institut, an der Ecke
 
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