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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0358

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348

MISCELLEN

wurden ; das Grab war mit Erde gefüllt und zeigte keine Spur
einer Bedeckung. Vom Inhalt war folgendes noch einiger-
massen erhalten: Eine archaische weibliche Sitzfigur, 220 mm
hoch, die rechte Hand vor der Brust, zwei gleiche, 150mm
hoch, von denen die eine ohne Kopf; alle drei zeigten weissen
Überzug und Beste von Rot an Sessel und Gewand; sie glei-
chen völlig den besonders auf der Akropolis so zahlreichen
Figürchen. Zwei stehende steife Frauengestalten mit Hauben
auf dem Kopf, einem Chiton mit kurzem Überschlag und tie-
fem Bausch, in der gesenkten Linken einen Vogel haltend, in
der erhobenen Rechten einen undeutlichen Gegenstand. Von
den 15 kleinen Lekythen zeigt keine rotfigurige Malerei, es
sind flüchtigste schwarzfigurige mit rotem, desgleichen solche
mit gelblichem Grunde vorhanden, sodann ornamental ver-
zierte, mit den bekannten plumpen aufwärts gerichteten Pal-
metten auf rotem und solche mit entwickelterem Palmetten-
muster auf gelblichem Grund. Der Fund ist für das Institut
photographirt worden (A. V. 94,95).

In einem der Ziegelgräber fand sich eine weissgrundige Le-
kythos, 29,5 cm hoch; von der Zeichnung ist nichts erhalten
al| die stumpf braunrot gemalten Haare einer Person.

Ein Grab enthielt zwei sSalbgefässe aus Alabaster (cDA.Sa-
tTTpa) von guter Arbeit, 17,5em lang, und die Reste einer bron-
zenen Stlengis.

Von anderen Funden ist etwa noch zu nennen eine rotfigu-
rige Pyxis (aus einem Ziegelgrabe) flüchtigsten Stiles und vor
allem die Reste einer schönen rotfigurigen Lutropboros. Die
Bruchstücke, die in der Erde zerstreut gefunden wurden (vgl.
Milchhöfer in diesen Mittheilungen V S. 177) erlauben die
eine Seite annähernd herzustellen. Neben dem weissgemalten
Grabmal hält auf weissgemaltem Pferde, das auf gleichfarbi-
ger niedriger Plinthe stellt,, ein Jüngling in reichgesticktem
Chiton, hinter ihm stehen andere Jünglinge. Im Reiter wer-
den wir den Verstorbenen zu erkennen haben ; so viel mir be-
kannt steht diese Vase unter den rotfigurigen Lutrophoren
durch ihre Darstellung einzig da.
 
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