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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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[Heft 4]
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Szántó, Emil: Das Kabirenheiligtum bei Theben, 7, Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0424

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414

DAS KABIRENHEILIGTUM BEI THEBEN

ein Buchstabe, welcher auf den Broncein Schriften möglicher
Weise nur zufällig fehlt. Auf den Vaseninschriften kommt er,
viermal vor (N°. 32, 58, 64, 68). Sonst verraten jedoch diese
Inschriften in ihren Buchstabenformen nichts Altertümliche-
res als die anderen. Ebenso weisen auf das sechste Jahrhun-
dert diejenigen Inschriften, deren Heta in der geschlossenen
Form gebildet ist (B). Diese begegnet im Ganzen 10 oder 11
Mal, während die offene Form (H) 29 oder 30 Mal vorkommt.
Sechsmal finden wir auch □, wobei einmal die beiden verti-
kalen Schenkel über die Horizontallinie hinausragen |=| (N°.
90). Da nun das Phönikische die beiden Zeichen B und |=|
hat, so dürfen wir annehmen, dass im Böotischen beide For-
men erhalten sind, und die zweite allmählich zu □ vereinfacht
wurde, bis, wie überall auf griechischem Boden, die offene
Form, die irgendwoher entlehnt wurde, durchschlug.

Dass einmal auch hei der mit drei Horizontalstrichen ver-
sehenen Form die Verticallinien vorragten (|=[), mag Zufall
sein.

Die Form □ ist aber keineswegs ausschliesslich böotisch,
sondern findet sich beispielsweise auch auf Naxos, auch dort
als sehr altertümlich.

Im Allgemeinen wird man die Inschriften mit B und □
dem sechsten, die mit H dem fünften Jahrhundert zuweisen.
Als paläographische Typen für das Heta seien noch einige
Inschriften angeführt.

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