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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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[Heft 4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Der Alte Athena-Tempel auf der Akropolis, 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0447

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DER ALTE ATHENA - TEMPEL AUF DER AKROPOLIS 437

thatsächlich Opisthodom hiess, will ich hier nicht wiederho-
len, man findet sie oben XII S. 36 ff. und 203 ff. Ich möchte
nur ausdrücklich betonen, dass ich den Inhalt der Inschrift
C. I. A. I 32, in welcher nach meiner Annahme angeordnet
wird, dass die Gelder der Athena in der rechten Schatzkam-
mer des Opisthodoms, diejenigen der andern Götter aber in der
linken aufbewahrt werden sollen, nach wie vor für ein durch-
schlagendes Zeugniss der Richtigkeit meiner Ansicht halte.
Dass man den Wert dieses Zeugnisses verschieden beurteilen
kann, verstehe ich; dass man aber sagen kann (S. 354 Anm.
4), es gehe offenbar (<xpuR)Xci><;) aus dieser Inschrift hervor,
dass die Gelder in der rechten und linken Hälfte desselben
Raumes aufbewahrt werden sollen, verstehe ich nicht.

Wer annimmt, dass die Athener den alten Tempel nicht
nur nach den Perserkriegen wiederhergestellt, sondern ihn
auch nach dem Brande vom Jahre 406 wieder reparirt haben1,
der muss auch den Fortbestand des Opisthodom zugeben, denn
nichts berechtigt zu der Annahme, dass allein der Opistho-
dom des alten Tempels im Jahre 438 abgebrochen worden sei.
Überdies wird durch die Inschrift, welche auch Lölling auf
die Wiederherstellung des Tempels nach dem Brande von 406
bezieht, bewiesen, dass die Reparatur sich auch auf den west-
lichen, liebendem Pandroseion liegenden Teil, also gerade auf
den Opisthodom erstreckt hat.

10) Wann ist der alte Tempel zerstört worden? Lölling
nimmt an, dass er im 4. Jahrhundert noch bestand, aber bald
nachher abgebrochen wurde. Zur Zeit des Plutarch soll er
nicht mehr existirt haben, ‘weil sich dann der Irrtum dieses
Schriftstellers (in Bezug auf den Namen llekatompedos) leich-
ter erklärt ’. Pausanias soll den Tempel keinenfalls mehr ge-
sehen haben. Diese Annahme eines Abbruches des Tempels
etwa im 3. Jahrhundert vor dir. schwebt vollkommen in der

' Vgl. jetzt ausser G. LA. II 829 auch Bull, de corr. hell. XII S. 158; zu
der Bezeichnung ’A0r]va ’A0r)vwv [zsocouarj vgl. Kirchner, Allica et Pelopon-
nesiaca S. 24,1. 68.
 
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