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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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Bieber, Margarete: Attische Reliefs in Cassel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0016
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M. BIEBER

am Casseler Relief, fehlen, da werden sie an den Steinpfeilern
angebracht gewesen sein, auf die die architektonisch um-
rahmten Stücke wahrscheinlich aufgezapft waren b An dem
Ohren-Relief ist unten noch ein Rest des breiten weggear-
beiteten Zapfens erkennbar. A. Körte (AM. XVIII 1893, 244 f.)
ist der Ansicht, dass die meisten Adoranten - Reliefs in das
IV. Jahrhundert gehören, dass dagegen die Abbildungen von
Gliedern jünger seien. Für die meisten publicierten Stücke
wird das zutreffen. Dass es aber auch ältere dieser Art gibt,
beweist schon allein das Casseler Relief. Die beiden Ohren
haben die runde und breite Form, die Furtwängler (Meister-
werke 31) als die typisch attische für das perikleisclie und

Genitalien; Nr. 8 Abb. 5 Ohren; Nr. 11 und 243 Nr. 12 Finger.—Aus Epi-
dauros stammt ein Relief mit zwei Ohren, Cavvadias, Fouilles d’Epidaure
Nr.168; aus Delphi ein colossales Auge, Perdrizet, Fouilles de Delphes V 209
Nr. 708 Fig. 911; aus Oropos das Relief in Woburn Abbey, Archäologischer
Anzeiger XXII 1864, 213 Taf. A Fig. 1: Ohren zwischen Schlangen und
Pflanzen; aus Eleusis das bemalte Relief mit Weihinschrift an Demeter,
Kern, ’Ecpr](,i. dp)o X 1892, 1 1 3 ff. Taf. V: Augen und Nase, als Bekrönung
Büste der Demeter. Sie sind anders und reicher ausgestattet als die Weihe-
gaben an die Heilgötter in Athen.

1 Koehler, AM. II 1 877, 253 f.; Borrmann, Arch. Jahrb. III 1888, 269 ff.
Dagegen waren Reliefs, denen der Rahmen fehlt, einfach in die Felswände
von Grotten oder Nischen eingelassen. Bezeugt ist das für die Weihreliefs
mit Inschriften an Zeus Hypsistos von der Pnyx im British Museum Nr. 209-
218, A. H. Smith, Catalogue of Sculpture Nr. 799-808; Ancient Marbles in
the British Museum IX S. 185 ff. Taf. XLI: Nr. 1-3, IG. III 153 und 155
weibliche Brüste; Nr. 4 rechter verkrüppelter Fuss; Nr. 5, IG. III 156 Au-
gen; Nr. 6, IG. III 152 zwei Arme; Nr. 7, IG. III 151 untere Hälfte eines
Gesichts ; — vgl. Nr. 8, IG. III 147 für den Fundort; — IG. III 237 Schulter
und 238 Augen.—Von derselben Stelle stammen wahrscheinlich die gleich-
artigen Reliefs in Berlin Nr. 718-21, die ebenfalls dem Zeus Hypsistos ge-
weiht sind. Sie zeigen weibliche Brüste, Augen und einen weiblichen Unter-
leib. Die Beschreibung der antiken Skulpturen S. 270 gibt als Fundort
den Nordabhang der Akropolis an. Sie werden dorthin verschleppt wor-
den sein. — Kalksteinplatten mit Weihinschriften an Zeus Hypsistos aus
Athieno auf Cypern, Perdrizet, BCH. XX 1 896, 361 ff. Nr. 1 Brüste in Re-
lief; Nr. 2 aufgemalte Augen; Nr. 3 Phallos in Relief. — Körperteile, die
rund oder wenigstens ohne Reliefgrund gearbeitet waren, wurden an den
Wänden aufgehängt, wie es ein Krater aus Böotien zeigt, Kern, ’Equ]|a.

1890, 131 ff. Taf. VII.
 
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