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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 1-2]
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Sundwall, Johannes: Eine neue Seeurkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0065
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EINE NEUE SEEURKUNDE

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jahre stammen, und es scheint als ob man nunmehr öfter,
vielleicht jährlich, die Übergaben öffentlich aufgestellt habe.
Im allgemeinen zeigt das Schema der Rechenschaften von nun
an eine andere Form, wie Böckh darlegt (a. O. 10 u. 34), und
es ist anzunehmen, dass dies in Verbindung mit den nach
der Schlacht bei Chaironeia durchgeführten Reformen steht.

Ich halte also nach obigen Ausführungen die Ansicht für
berechtigt, dass bis in die dreissiger Jahre die Übergaben der
Werftaufseher nur in jedem vierten Olympiadenjahre öffentlich
aufgestellt wurden. Die Aufseher haben jährlich umfassende
Listen der vorhandenen Geräte geführt (vgl. über die öiaygap-
para Böckh, Seeurk. 204), und natürlich auch Rechenschaft
über ihre Verwaltung abgelegt, aber nur den Aufsehern eines
vierten Olympiadenjahres lag es ob, ihren Rechenschaftsbericht
in Stein eingraben und aufstellen zu lassen. Vielleicht stand
dies in Zusammenhang mit einer Revision (vgl. über eine sol-
che bei den Schatzmeistern der Göttin AM. V 1880,94). Dafür
würde das Verzeichnis II 803 Col. c 121-127 sprechen, welches
die während der vier vorangegangenen Jahre 345/4-342/1
(Ol. 108,4-109,3) eingeforderten Schulden umfasst.

Ich gehe jetzt zu Einzelbemerkungen über. Es muss zu-
nächst betont werden, dass meine Ergänzungen in vielen
Fällen nicht absolute Sicherheit beanspruchen wollen, son-
dern nur als Vorschläge zu betrachten sind.

Col. I Z. 13-14. Der hier mit grösster Wahrscheinlichkeit
zu ergänzende Afpuov Id [ui «vierte] kommt schon II 789 a 26 vor,
wo er für raoQÖg schuldet. Statt der axeuoürjxr] könnte man
auch an einen Schiffsnamen denken.

Z. 16-20. Hieraus ergibt sich mit Sicherheit, dass in
der Skeuothek auch hölzernes Gerät aufbewahrt wurde (vgl.
Böckh, a. a. O. 68).

Z. 22-26. Für die Ergänzung xcaQeXaße statt des gebräuch-
lichen eXaße (vgl. Böckh, a. a. O. 6) berufe ich mich auf Col. II
Z. 21 ; für die Ergänzung der Z. 24 auf II 792 b 3-4.

Z. 28-37. Der hier erwähnte Trierarch Aejmvr]<; scheint
nicht der Col. II 34 vorkonnuende Aejtuvr)<; ey KoFr|<; zu sein,
wenigstens ist sein Name, wenn die Ergänzung des zweiten
Trierarchen richtig ist, um eine Stelle zu kurz.
 
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