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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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Giannopulos, Nikolaos I.: Praehistorische Funde aus Thessalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0074
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62

N. I. GIANNOPULOS

(0. llavayicoTOJto'uÄ.o?) konnte daher durch Schürfungen noch
bemalte Vasenscherben, Idole und andere Kleinfunde ent-
decken, die er nach Halinyros ins Museum brachte. Ich habe
darauf mit dem Bauern die Fundstellen untersucht und fest-
gestellt, dass sie auf der modernen Bodenfläche, 5-6 m unter
der Hügelkuppe liegen. Die Funde gehören der Steinzeit an.

Das einzige steinerne Idol (Abb. 1) besteht aus weis-
sem Marmor. Es ist ganz roh gebildet, mit gerundetem
Unterkörper und kurzen Armstümpfen. Der Kopf ist abge-
brochen (jetzige H. 5,5 cm). Ganz ähnliche Exemplare sind
mehrfach bekannt, in Dimini und Sesklo fehlen genau ent-
sprechende nur zufällig.

Ein rohes thönernes Idol (H. 3 cm, Kopf fehlt) entspricht
am ehesten den bei Tsuntas Taf. 35 abgebildeten, doch ist
die Bildung des Unterkörpers, als vierseitiger Pfeiler mit
concaver Vorder- und Hinterseite, meines Wissens singulär,
gulär. Vorne ist das Idol, an der Brust und am Unterkörper,
mit kleinen senkrechten eingeritzten Strichen verziert; sie
waren vielleicht mit weisser Farbe gefüllt, sind aber jetzt
vom Sinter ganz bedeckt. An den Ecken der Rückseite trägt
der Unterkörper schräg eingeritzte Striche.

Von zwei weiteren Thonfigürchen sind nur die Köpfe
erhalten. Der eine (H. 2,5 cm) ist kegelförmig, oben auf dem
Scheitel leicht ausgehöhlt, mit eingeritzten Rinnen für Au-
gen und Mund und aufgeklebter flacher Nase; eine senk-
rechte Ritzlinie am Hinterkopf soll vielleicht Haar andeu-
ten. Das andere Köpfchen (Abb. 2, H. 5,2) zeigt noch den
Zapfen, mit dem es in die Statuette einst eingesetzt war
(vgl. Tsuntas Taf. 34, 1). Der Kopf ist oben leicht concav, die
Nase steht wie ein Schnabel weit vor, zwei aufgeklebte
Thonwülste mit tiefer Mittelrinne bezeichnen die Augen.
Ebenso waren die Ohren angeklebt (vgl. zur Technik Tsun-
tas Taf. 34,8; Vollgraff, BCH. XXX 1906, 37, Abb. 63 ff.) und
die Haare durch eine leichte Anschwellung an der Stirne
und eine Ritzlinie am Scheitel angedeutet. Ebenso trennen
schräge Ritzlinien den Kopf vom Halse, während der Mund
überhaupt nicht angegeben ist.

Endlich ist auch ein roher thönerner Tierkopf gefun-
 
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