Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 1-2]
DOI Artikel:
Lattermann, Heinrich: Zur Topographie des Amphiareions bei Oropos
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0102
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
90

H. LATTERMANN

dem geschichtet. Der Fussboden ist mit grossen Platten ge-
pflastert. [Jenseits von a, in gleicher Höhe, liegt eine 5e|a-
pevi] ziemlich später Zeit, aus verschiedenartigem Material
zusammengestückt]. — Nordöstlich, mit der gleichen Flucht
nach SO., schliesst sich an a im Abstand eines Fusses ein
langgestreckter Raum an (b, rund 3,60 X 0,90 m), in welchem
nebeneinander zwei grosse rechteckige Waschbecken (das
grössere aus Marmor) stehen K Die Wasserzuführung zu die-
sen erfolgte von NW. her durch einen, wie es scheint, nach
SW. ein wenig geneigten, nur 8 cm breiten Canal, der sich
in derselben Richtung durch die Mauern von a fortsetzt; die
SO-Mauer von b war, offenbar zur Ableitung des gebrauchten
Wassers, zweimal durchschlitzt1 2. — Weiter nach NO. folgte
wieder ein grösserer Raum (c), rund 6,40 m lang und 3,30 m
tief. Auch er ist gut gebaut mit ca. 60 cm starken Mauern.
In seiner SO-Hälfte befindet sich eine eigentümliche, 1,90 m
breite Schwelle von 2 Stufen. Nordöstlich von dieser liegen
einige grosse, mit Riefeln versehene Platten (aus Marmor?).—
Desgleichen war der anschliessende grosse Raum (d, die
Maasse fehlen mir), der nach SO. vorspringt, mit solchen
Platten ausgelegt. Die Riefeln sollten verhindern, dass die
Badenden auf den durch das Wasser glatt gewordenen Stei-
nen ausglitten, zumal das ganze Pflaster eine beträchtliche
Neigung nach SO. hat (Leonardos, ngaxiixd 1906, 83; vgl.
Karl Sudhoff, Aus dem antiken Badewesen Berlin 1910,54).
Gegen die Rückwand des Raumes sind fusshohe Quadern
gestossen, sodass kleine Nischen gebildet wurden. In diesen
bemerkte ich eine sehr starke Versinterung. Die Sinterschicht
setzt oben und seitlich dünn an und wird nach der Mitte
und unten zu bis zu 13 cm stark; auch der Fussboden inner-
halb der Nischen zeigt eine solche Sinterschicht. Dagegen
sind die geriefelten Platten des eigentlichen Baderaumes frei

1 Vgl. die Baderäume im unteren Gymnasium von Priene, Priene 270 f.,
im oberen Gymnasium von Pergamon, AM. XXXIII 1908, 339 f. und
Tafel XXI, sowie in dem delphischen, AM. XXXIV 1 909 Taf. IV.

2 Oberhalb (nordöstl.) dieses Raiimes schloss sich vielleicht ein höher
 
Annotationen