Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 3-4]
DOI Artikel:
Brueckner, Alfred: Kerameikos-Studien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0232
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
220

A. BRUECKNER

oberste Zeile ist vor den sechs in der üblichen Folge auftre-
tenden Phylennamen ’Axapiavtiöog Oivrpöos xtX. links durch
Aiyrpöoc; riavöioviSo? Asovtiöog zu vervollständigen,
das ist um 38 Buchstaben. Das Breitenmaass des einzelnen
Buchstabens dieser mittelhohen Zeile ist durchschnittlich
1 cm. Also lässt sich die Gesamtbreite der Platte annähernd
auf 38 + 65 cm erhaltener Breite dieser Zeile = ungefähr 1,03
bestimmen. Dasselbe stellt sich heraus, wenn man von der
Columnenbreite in der nächsten Zeile ausgeht; der Raum
vom Anfang von aTQaTrjyög unter OlvrpSog bis zum Anfang
des rechts folgenden KaMut- beträgt 0,105, ergibt also, mit
der Zehnzahl der Phylen multipliciert, annähernd das glei-
che Breitenmaass. Daraus ist die Anzahl der grösseren Let-
tern auf der Leiste unter dem Relief auf ungefähr 1 6 zu be-
rechnen. Dort wäre entweder mit IG. I 433 und 453 zu lesen
olSs ev tööi jroXepooi ajteüajvov oder mit I Suppl. p. 108, 446 a
’AÜTivaLoov ol'8s djteüajvov, sodass im ersten Falle 21, im zwei-
ten 17 der grösseren Lettern dieser Zeile zu ergänzen wären;
die Knappheit der erschlossenen Breite entscheidet für die
zweite Fassung. Die Reste der Inschrift sind danach wie ge-
genüberstehend herzustellen.

Die Reste unter Olvrpöog beweisen, dass die Listen crcoi-
Xr|5öv geschrieben waren; aber die einzelnen Columnen be-
gannen nicht durchweg unter dem ersten Buchstaben des
Phylennamens, vgl. unter O’mpSog und AlavuSog. Danach ist
die Anzahl der Buchstaben für den Strategen der Aiantis zu
bestimmen, aber für die Ergänzung der Namen in der Zeile
darüber ist nicht notwendig vom TVnfangsbuchstaben der
Phyle auszugehen.

Was den Anlass des Denkmals angeht, so gibt es selbst
an, dass im gleichen Jahre in Korinth und im böotischen
Gebiete gekämpft war; dazu waren alle Phylen ausgezogen;
die Kämpfe waren verlustreich gewesen, das lehrt die Breite
des Steines und seine entsprechend stattlich anzunehmende
Höhe; auch unter den Führern hatte der Tod aufgeräumt,
denn mindestens zwei Strategen waren gefallen, einer aus
der Oineis, Mnesikl[es oder -kl[eides, ein anderer aus der Aian-
tis, wie zu ergänzen sein wird, Thukleides. Auf den Beginn
 
Annotationen