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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Brueckner, Alfred: Kerameikos-Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0238
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226

A. BRUECKNER

schreiben, ein Paradepferd, jtopjtixög xai [lexecoQOc; xai XapjxQÖg
iKTcoq, den Hals lioch tragend und unmittelbar hinter dem
Kopfe krümmend, 'ein edles (IXe'uöeQio?), williges, ritterliches,
mutiges und stolzes Tier, ein reizender und doch zugleich
furchtbarer Anblick’1. 'Wenn man im Augenblick, wo es vor-
setzt, mit dem Zügel zurückhält, so biegt es die Hinterhand
in den Sprunggelenken und hebt die Vorhand, sodass den
gegenüber Stehenden der Bauch und das Geschröte sichtbar
wird’. cAuf solchen Pferden werden denn auch Götter und
Heroen reitend abgebildet, und Männer, welche sie gehörig zu
behandeln wissen, bieten eine prachtvolle Erscheinung dar’.

Die klare Abwägung der Erscheinung der einzelnen Ge-
stalten durch die Mittel der Tracht, die im Gegensatz des
Hopliten zu seinem Gegner deutlich, zeigt sich auch beim
Vergleich des Hopliten mit dem Ritter. Von seinem volleren
Waffenschmuck abgesehen malen bei ihm die flatternden
Falten des doppelt gegürteten Chitons und zumal der Chla-
mys mit ihrem Faltenknick im Rücken das wilde Vorstür-
men und zugleich das plötzliche Einhalten. In der Vollstän-
digkeit der ganzen Composition wirkten diese Gegensätze
noch schärfer und hob sich die Mittelgruppe noch mehr her-
aus. Links von ihr ist jetzt von dem verlorenen Teile, dessen
Länge der Reiterfigur rechts entsprach, noch der Rest eines
Pferdeschwanzes zu erkennen, in gleicher Höhe wie die Vor-
derhufe rechts des Gefallenen. Also war links ein zweiter
Ritter. Die Enge des Raumes macht es unwahrscheinlich,
dass er einen Gegner gehabt hätte; zu einer Gruppe links
hätte rechts die Einzelfigur des Ritters ein zu leichtes Ge-
gengewicht gebildet. Der Rhythmus der Composition fordert

1 Übersetzung von Dörner. IIsqi lujxixfjg 10, 17: xai oi frecofiEvoi töv
ijtjtov xoioöxov ajtoxaA.o'Oöiv Geudegiöv xs xai E'öHouQyöv xai HjxaGXT] v xai
'öufxosiSfj xai aoßaQÖv xai d|xa f)8nv xe xai yoQyov iöeiv. 11,3: fjv o'üv xig
üjtoxiüevxog aüxou dvaxpour) xä> /yAivcp, 6x?Gtei |iev xd oxioDia ev xolg
daxpayd^oig, ai'psi öe xö TCQÖo'&ev atopia, cooxe xolg evavxiag cpaiveo'öai
xr)v yaöxeQa xai xd aiSoTa. 11,8: sxi xcöv xoiouxcov 8e i’18i] cutJta^ö|xsvoi
uxTtoov xai tteoi xai iRross yeaqpovxai. xai drSgeg oi xa?iä>g cdjxevoi av-
xolg ^eya^oxQejreig qpaivovxai. Vgl. Pottier, in den Monuments grecs 1882-
84, 1 5 ff.
 
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