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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Frickenhaus, August: Heilige Stätten in Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0260
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248

A. FRICKENHAUS

8ö|a eg avröv So'öfjvai Kqövco tov AfOov avtl toö rcaiScx; xal cbg
achte; fpieaev autov 6 Kpövcx;. (§ 7) lovcn Se cog ejzi tov vaöv achte;
[tetd tov Mhov ttjv Oeav IotIv 7] Kaacotig xaAovpevi] jnjyi] xtA.

In dem von Pausanias besuchten Peribolos lag das Grab
des Neoptolemos, zu dem man hinabsteigen musste. rWenn
man von dem Grabe wieder herauf stieg5, kam man zu dem
heiligen Stein, der vermutlich noch innerhalb des genannten
Bezirks verwahrt wurde. Nach der Besichtigung der beiden
Kultobjecte geht Pausanias auf demselben Wege wieder cin
der Richtung auf den Tempel zu’ und kommt dann zur
Kassotis.

Für die genaue topographische Ansetzung der erwähn-
ten Monumente ist Pausanias unser einziger Gewährsmann;
doch ergibt sich noch aus Pindar Nein. VII 46, dass das Grab
nahe dem Apollotempel lag (heov jtap’ efnei^ea ööpov). Von
dem heiligen Stein wissen wir sonst nur, dass er schon um
700 v. Chr. in Delphi war; schon damals wurde von ihm der-
selbe Mythus erzählt (Hesiod Theog. 498). Für das Grab des
Neoptolemos oder, wie er in Delphi hiess, Pyrrhos1 haben
wir zwar kein so altes Zeugnis. Aber an der Stelle innerhalb
des Apollon-Temenos, wo es gezeigt wurde (Pind. Nem. VII 43
mit schob 62; Strabon IX 421), soll der Heros schon in my-
thischer Zeit begraben worden sein (Eur. Andr. 1240; schob
Pind. Nem. VII 62); wenn jüngere Autoren noch erzählen
(schob Pind. Nem. VII 62; schob Eur. Or. 1 655), Neoptolemos
sei zunächst im Tempel beigesetzt gewesen und dann an die
andere Stätte übertragen worden, so ist diese Geschichte noch
dem Euripides offenbar unbekannt. Also auf jeden Fall wurde
das Grab des Pyrrhos von der archaischen Zeit an beständig
am gleichen Orte gezeigt. Er genoss schon’zu Pindars Zei-
ten hervorragende Ehren, die zwar die delphische Priester-
schaft zu schmälern suchte2; aber schon dem Pindar haben
die Gäste des Theoxenienfests, das gewiss ursprünglich zu
Ehren des Neoptolemos gefeiert wurde, ein unwürdiges Wort

1 Vgl. Usener, Arch. f. Rel.-Wiss. VII 1 904, 331 =Friedländer, Argolica 91.

2 Pind. Paean VI sprach offenbar im Sinne der pythischen Priester:
nach Euripides Andr. 1241 ist das Grab AeXtpoii; övetSog.
 
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