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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Frickenhaus, August: Heilige Stätten in Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0265
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HEILIGE STÄTTEN IN DELPHI 253

Steinplatten diente; diese schlossen über die vorspringenden
Fundamente des Porosgebäudes weg unmittelbar an die auf-
gehende, jetzt verlorene Wand an, erhalten sind nur noch die
zwei nördlichen Platten b Die altertümliche beschriebene An-
lage scheint für eine Bank zu tief; die Altäre des Pronaia-
Bezirks waren mit ähnlichen Platten abgedeckt. Übrigens
scheint nach dem Bau der "Inschriftenwand’ das Niveau um
den Porosbau so gehoben worden zu sein, dass jene Platten
in der Aufschüttung verschwanden.

In der älteren Zeit wird sich die Mittelterrasse vermutlich
bis an die grosse Aussenmauer des Apollo-Bezirks erstreckt
haben. Aber in hellenistischer Zeit wurde der östliche Teil für
eine grosse Halle benutzt; vielleicht war er schon vorher von
dem Westteil der Terrasse durch eine grosse- Basis getrennt,
die den ganzen Raum zwischen der SO-Ecke des Porosgebäu-
des und der südlichen Bruchstein-Stützmauer ausfüllt.

Nördlich des archaischen Porosbaues ist ein Stück einer
noch älteren Stützmauer erhalten, die anscheinend vor der
Anlage jenes Gebäudes nach Süden zu umbog. Später, bei
dem Bau der hellenistischen Halle, wurde sie mit dieser durch
ein stumpfwinkliges Mauerstück verbunden. Vorher aber war
ihre westliche Fortsetzung durch eine complicierte Anlage
ersetzt worden, die im Plan als Inschriftenwand bezeichnet
wird. Diese selbst ist aus schönen Kalksteinquadern treppen-
artig gebaut (vgl. den Durchschnitt Abb. 6): über der Euthyn-
teria, vor der sich einige Weihgeschenkbasen finden, erhe-
ben sich drei Stufen, auf deren oberster die eigentliche Stütz-
mauer aufsetzt. Sie ist an beiden Seiten parastadenartig ver-
stärkt; in dem dadurch eingerahmten Teil aber ist auf der
obersten Stufe eine fast 7,60 m lange Rinne zum Aufstellen
von Inschriften eingetieft; später hat man auch die beiden
unteren Stufen für Inschriften benutzt, die erhaltenen Rinnen
sind im Plan (Abb. 5) schraffiert.

1 Die Beischrift in dem Plan BCH. XXXIII 1909, 211 fig. 3 (mur de
soutenement d’epoque posterieure) ist irrig. [Die Pflasterplatten ruhen aller-
dings auf alten, aber ganz schlecht wieder verbauten Blöcken verschiede-
ner Art. Karo].
 
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