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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Frickenhaus, August: Heilige Stätten in Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0275
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HEILIGE STÄTTEN IN DELPHI

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hatte (Athen. XV 701 d; schol. Eur. Phoen. 233; vgl. Hesych
s. v. To^ion ßouvöc); auf ihm stand eine Erzstatue der Leto,
daneben eine Platane (Athen. XV 701 d). Die ganze Gegend
aber hiess vctarj (Hesych s. v. To|ioo ßowog; Pindar Pyth.
VI 9 mit schob; argum. Pyth. I p. 300 Boeckli; schol. Ho-
mer B 519).

Zu diesem Complex von Angaben kommen wahrschein-
lich noch zwei weitere. Das Gedächtnis des Drachenkampfes
wurde alle acht Jahre erneuert durch das Fest Septeria; das
heilige Spiel, das bei ihm aufgeführt wurde, wird uns bei
Plutarcli (de def. or. p. 418) genau beschrieben1, und es ist
von vorne herein wahrscheinlich, dass es genau dort statt-
fand, wo der mythische Kampf angesetzt wurde. Wenn das
richtig ist, so lernen wir, dass der Drache auf der äk<aq
(Tenne) gewohnt hatte und dass der Zugang zu dem Kampf-
plätze öi« övopa^Ojievi]g Aokoviag führte 2.

Wo lag nun dieses Waldtal oder diese Schlucht (vdra])
mit der Quelle und der "Tenne3, mit dem historischen Fel-
sen, dem Letobild und der Platane? Was ist endlich die
Doloneia? Alles dies muss nahe zusammen zu finden sein
und zwar innerhalb der französischen Ausgrabung; denn wir
wissen aus dem Septerienspiel, dass der Kampf in dem Teme-
nos stattfand: nach der Tat floh der Knabe, der den Apol-
lon darstellte, "aus den Toren des Heiligtums3 (öisx üdqgöv

TOU lEQOli) 3.

1 Usener hat ihm eine seiner letzten Arbeiten gewidmet: Archiv f. Rel.-
Wiss. VII 1904, 313 ff. Mit der Darstellung bei Nilsson, Griech. Feste 150 ff.
kann ich mich nicht befreunden.

2 Die äX(x)c, als Versammlungsort von Processionen erscheint auch in
Inschriften: Wescher-Foucart Nr. 436, 7; BCH. V 1881, p. 1 64, 5. Der Marsch
durch die Doloneia: rj petd oiyfjg — öid xf]g ovopa^opivrig AoAovtag ecpoöog,
£v f| AloA.dSai töv dficpiffcAfj xoqov (der bei der Aufführung den Apollon
spielte) f|ppevaig öaaiv dyonou

s Usener p. 323 f. versucht im Gegensatz dazu zu beweisen, dass die
dVog ausserhalb lag. In den Ausführungen über den Drachenkampf wurde
vergessen auf einen Aufsatz von A. P. Oppe hinzuweisen, der ihn in der
Kastaliaschlucht, also ausserhalb des Temenos, ansetzt (JHS. XXIV 1904,
214 ff. und bes. 234). Dagegen sprechen die oben behandelten Zeugnisse
über den heiligen Hain, der bei dem Apollotempel lag (vgl. Pind Pyth. VII

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ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXV
 
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