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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Oikonomos, Geōrgios P.: Eine neue Bergwerksurkunde aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0306
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294

G. P. OIKONOMOS

gelegenen Bergwerke beziehen, hiessen pstdÄAcov SiayQaqiai
und waren f) SianiaoooK; icov juapaoxopsvcov peraiAoov SqXoiioa
8ia ypappaToov ajto jioiag ap^HS pi/Q1 rcoum jurcpdoxerai aeparog
(Harpokration, Suidas, Zonaras), d. h. ein Verzeichnis der je-
weilig zur Ausbeutung vergebenen Bergwerke, das von den
Verkäufern (jroöXqrai), denen diese JtoVriou; oder die Vergebung
nach ausdrücklichen alten Zeugnissen oblag, aufgestellt und
veröffentlicht wurde. Vgl. Aristoteles ’Aür)v. jcoA. 47 Blass4
S. 65 (zur Lesung rd sic; 8sxa err] Jtejrpapsva (ra s[i]g . [err]]
neJiQ. Blass) Foucart, Revue de Philol. XIX 1893, 251); Harpo-
kration s. v. hcoXt]tou; IG. II 780 b: jrcoXi]tal oi SJtl 3Ava|ixpd-
[toug äg^ovioc, x/UipouDevTSc;] j petaXAa xaös djxsSovxo usw. (aus
dem Jahre 307 v. Chr.).

Von der auf die laurischen Silberbergwerke bezüg-
lichen Literatur nenne ich die grundlegende Abhandlung
von Boeckh (Abh. d. Berliner Akad. 1 815, 85 -140 = Kleine
Schriften V 1-64) und die wichtige Monographie von Ardail-
lon, Les mines du Laurion dans Pantiquite 1897. Vgl. über
diesen Gegenstand auch die neuesten Ausführungen von
H. Francotte, L'industrie dans la Grece ancienne, Brüssel
1900, II 1 77-198.

Über die Zeit der Inschrift erfahren wir Näheres aus
Col. B, Z. 30, 40, 44 und 46. Kallimachos war Archon im Jahre
349/8 (Kirchner, Prosopographia Attica I S. 534 Nr. 8025;
Hicks und Hill, Greek Historical Inscriptions S. 321), Theo-
philos im folgenden Jahre 348/7 (Kirchner I S. 457 Nr. 7106;
Hicks, a. a. O.; vgl. auch v. Schoeffer in Pauly-Wissowas RE.
II s. v. Archontes). Infolgedessen scheint unser Stein in der
Zeit gleich nach dem Archon Theophilos geschrieben zu sein.
Dass er überhaupt dieser Periode angehört, ergibt sich indi-
rect auch aus den auf ihm erwähnten Namen, besonders
dem des Meiöiag ’Av«yupdGi,o<; (B 1 1.50), der meines Erachtens
niemand anderes ist als der unversöhnliche Feind des De-
mosthenes, den Plutarch (Demosth. 12) als dvijp xai aAmixcp
xal Xoyco xai cpRoig sü jxecppaypevoi; bezeichnet, und gegen den
der Redner im Jahre 348 v. Chr. seine Rede itepi xoä xov-
8üAou schrieb.
 
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