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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Oikonomos, Geōrgios P.: Eine neue Bergwerksurkunde aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0322
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310

G. P. OIKONOMOS

Z. 24. ’Hocoixov. Auf welchen Heros sich dies Bergwerks-
epitheton (such Z. 26) bezieht ist nicht klar. Anonyme Heroen
ignoriert jedoch die alte Überlieferung nicht, und ich erin-
nere an die Altäre der cunbekannten Götter und Heroen’ die
Pausan. 11,4 in der Nähe von Phaleron erwähnt und noch
an den Androgeos-Altar, worüber der Perieget ebenda sagt:
xodeixai ös "H^Mog' ’AvÖQÖysa) Se övxa laaaiv oig eau ejtipeÄeg xd
ey^cbgia cracpgatsgov aiAoov ejuoxaoüou. Aber auch ein Eigenname
"Hpcog ist bezeugt (vgl. Pape-Benseler s. v.).

Z. 24. ’Ev xd) Aöcpcp xd> Bapßi8e('i)cü. Ein Bapßi8eiog Äöcpog
wird meines Wissens nirgends in der alten Überlieferung er-
wähnt; das Adjectiv scheint von einem Worte Bapßig oder
Bapßig (ziemlich gleichlautend mit Bevöig) gebildet zu sein,
das zwar griechisches Aussehen hat, m. E. jedoch fremden
Ursprungs ist. Wenn man die kleinasiatischen Namen Baßig,
Baßefg, Baßr]g, Baßig, besonders aber das lykaonische Bctpßa
und Bapßxixr] (eine andere Bezeichnung für das am Euphrat
gelegene Hierapolis), mit dem auch Baßdxa in der Nähe von
Sparta (Fick, Hattiden und Danubier 20; siehe auch Vorgr.
Ortsn. 91) gleichnamig ist, vergleicht, so kommt man zu der
Überzeugung, dass auch der Ursprung unseres Wortes ausser-
halb Griechenlands zu suchen ist. Über die kleinasiatischen
Namen Kretschmer, Einleitung in die Geschichte der griech.
Sprache 336. Der Name Bdßig begegnet auch auf einer deli-
schen Inschrift BCH. X 466, 124 und danach XXIX 418, 12
(vgl. Croenert, Österr. Jahreshefte XI Beibl. 185). Baßug hiess
ein Flötenspieler in Ägypten und der Vater des aus Syros
stammenden Pherekydes (Kretschmer 224). Vielleicht in kei-
nem Zusammenhang mit dieser Wurzel, vielmehr ein ge-
machtes Wort ist die in Athen wohlbekannte Baßoo oder
Baußoo, die noch heute in der pjtaputoüA.a oder in dem [inap-
jtoiiXag, dem Schreckgespenst der kleinen Kinder, weiterlebt.
Beachtenswert ist schliesslich, weil aus dem Plirygischen
stammend, die Glosse bei Hesychios ßapßcdov (siehe auch
ßaßa?iOv)' ipdxiov xai xö aiöoiov, OQilyeg. Hat vielleicht das
Grundwort aller dieser Wörter eine Beziehung zu irgend
einer dionysischen, jedenfalls ausländischen Gottheit? Hier-
her gehören würde dann das thrakische BdUg (=Alövugoc) ;
 
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