Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 3-4]
DOI Artikel:
Maaß, Ernst: Die Lage des Demos Leukonoe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0351
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AGLAURION

339

Giftpflanze (Chamaileos), die eine 'radartig die Blätter ab-
spreizend’, die andere del aerdloiatv äyavQov (auch bei Theo-
plirast, H. pl. IX 12, 1): Blätter nur an der Peripherie die
eine Art, Blattfülle im Ganzen die andere. Das der Sinn, dem
aber die übliche Auffassung widerstreitet; 'bewundernswert,
gewaltig gross’ geht eben nicht auf die Fülle (Leo Meyer I
120). Was hindert, äy-avgoc, zu trennen und 'überquellend,
abundans, affluens’ zu erklären, wo ailqa als Quell feststeht?
’AydQpoog sagt vom Hellespout die Ilias II 845 (über dya- Leo
Meyer 103). Tadelnd sagt Herodot VII 57: Xerxes, eben über
den Hellespont gesetzt, verstand das gottgesandte Zeichen
nicht, als in seinem Heere ein Pferd einen elenden Hasen
zur Welt gebracht: dyaijqotata xal peyaÄojTQBJTeGTaTa zog er
vielmehr nach Hellas, um doch nur das nackte Leben zurück-
zubringen. Im höchsten Überfluss und in grösster Pracht die
Hinfahrt, die Heimkehr in solchem Elend!

Niemand wird wohl aÜQa 'Luft’ und aüqa 'Quell’ trennen
wollen; die Feuchte ist die Grundbedeutung. Aüqa verhält
zieh zu arjQ (lesb. aüqq), wie naxga }.rr|TQa AuIqcc zu rcaxfjq [irjrrjQ
aiörjp; es sind feminine Ableitungen einfachster Art. Dann
muss auch in dqq 'die Feuchte’ stecken, und das haben die
Alten gewusst. Die antike Wissenschaft redet von aqp als
'feuchter’ Luft, und Aristophanes stellt seinen Wolkenchor
als weibliche Vertreterinnen des Allgottes ’AfjQ hin: er hätte
sie Aüqcxi nennen können statt Necpelai. In dieser Sphäre
schwört man bei der 'Opt)(lr| (814).

’'Ay^auQ05 schreiben die attischen Inschriften; bezeugt ist
auch ’AyTioujQq1. Zunächst die Wortbildung: äyXavgog lässt
sich aus aylaoc, und aüpa durch Hyphaeresis verstehen, wie
Noöcng aus veoaotg. Doch kennen wir den Theräer ’AyAocpdvrig
(AM. XVI 1 891, 1 70 1). Also liegt hier zu Grunde wohl ein
aylög. Heisst äylavgoq 'die glänzende Luft hat’2 * oder 'die kla-

1 Schol. Aristoph. Lysistr. 439: üuyaxegeg Kexgojxog ndvSgoooc; xcu
’AyLnjQrp ex xf)^ riavÖQOöou öe xai f| 5A{h]vä ndvSgoaog xoAelxai. Noch
Lehrs (Aufs. 122) übersetzt in der Annahme, Agraulos sei das Richtige,
'verweilend auf freiem Felde5.

2 Eurip. Medea 830: Öux ^apjtQordxou ßaevovxeg uiüsq0? (die Athener),

nicht aegoq. Buttmann, Lexil. I 122 über rjegtoc; als Epitheton von Orten.
 
Annotationen