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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0361
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1 908 - 1 909

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und Springbrunnen unserer Thermen vom nördlichen Ge-
birge her; für die Abführung des verbrauchten Wassers
und auch des Regenwassers war durch grosse begehbare
Canäle gesorgt, die namentlich im Hofe 4 ausgeräumt und
zu sehen sind.

In spätrömischer Zeit ist ein Umbau einiger Räume der
Thermen erfolgt. Ein paar Mauerstücke, die sicher dieser
späteren Periode angehören, sind in dem Grundriss durch
Fortlassen der Schraffierung kenntlich gemacht. So gab es
ursprünglich auf der Ostseite des Saales 7 einen runden
Raum a, der symmetrisch zum runden Raume b lag, aber
später in Fortfall gekommen ist.

Es war anzunehmen, dass schon in griechischer Zeit ein
grosser Bau die Terrasse der Thermen eingenommen hat,
weil das griechische Kellerstadion sich an ihrer ganzen Süd-
seite hinzieht: Tatsächlich sind auch einige Reste dieses
Bauwerkes, nämlich die im Grundriss ganz schwarz ange-
legten Stücke der Umfassungsmauer gefunden worden. Da
sie aus Trachytquadern bestehen, die eine doppelte Fassade
der Mauer bilden und eine Ausfüllung von kleinen Steinen
und Erde haben, so stammen sie sicher noch aus der Königs-
zeit. Bei der totalen Zerstörung der Innenmauern des griechi-
schen Bauwerkes lässt sich über seinen Grundriss und Zweck
nichts Bestimmtes sagen; wir können nur vermuten, dass es
schon zum Gymnasion gehörte.

Uber die Zugänge in griechischer Zeit ist nichts be-
kannt; nach dem römischen Umbau war eine mehrfache
Verbindung mit dem Hauptteil des Gymnasions und auch
mit dem Kellerstadion vorhanden. So bestand nicht nur eine
Verbindung zwischen dem Thermenhof 4 und dem grossen
Hofe des Gymnasions durch den Corridor C, sondern auch
zwischen dem Saale F und dem noch nicht ganz ausge-
grabenen Raum 10, zwischen denen der nördliche Teil der
Trennungsmauer vollständig entfernt worden war. Ausser-
dem war eine Verbindung der Thermen mit dem Keller-
stadion gefundenen vermittelst der in der Südwest-Ecke des
Hofes 4 gefundenen Treppe c. Ob auch im SO. ein Zugang
zu den Thermen bestand, weil wir dort den Hauptaufgang
 
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