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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0376
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364 W. DÖRPFELD. I. DIE BAUWERKE

tergrunde ist ein Teil des Kaikostales sichtbar; der helle
Fluss in der Mitte ist der Selinus, der andere ganz links,
von dem- nur ein Stück zu sehen ist, der Ketios.

c. Die Südstoa des Demeter-Bezirks. Unmittel-
bar neben dem Propylon beginnt eine lange Säulenhalle, die
den südlichen Abschluss des heiligen Bezirks bildete. Sie war
eine grossartige Bauanlage, weil zu ihrer Errichtung ganz
gewaltige Stützmauern erbaut werden mussten. Schon früher
war zur Gewinnung des Platzes für den Tempel und den
Altar an dem steilen Südabhang des Stadtberges die Erbau-
ung einer starken Stützmauer notwendig gewesen, die süd-
lich vom Tempel vielleicht noch existiert. Die Erweiterung
der Tempelterrasse bei Erbauung der Südhalle verlangte eine
höhere und stärkere Stützmauer. Der Königin Apollonis, der
Erbauerin der Stoa, ist daher die grossartige Terrassenmauer
mit ihren Strebepfeilern zuzuschreiben, die allen Besuchern
Pergamons bekannt ist. Wegen ihrer Mächtigkeit hatte sie
weder zerstört noch verschüttet werden können.

Vier lange Parallelmauern sind damals südlich vom Tem-
pel erbaut worden, die im Grundriss auf Tafel XV, im Durch-
schnitt in Abb. 6 gezeichnet sind. Die südlichste Mauer ist
die eigentliche Terrassenmauer und daher nicht nur beson-
ders dick und sehr geböscht, sondern auch noch durch weit
vorspringende Strebepfeiler verstärkt. Sie besteht aus gros-
sen Traehytquadern und reicht, wie wir durch Grabungen
constatiert haben, bis zum gewachsenen Felsen hinab. Ihre
Höhe beträgt in der Mitte etwa 1 3 m. Wie sie oben endete,
ist nicht bekannt. Nur soviel ist sicher, dass sie nicht bis
zum Boden des heiligen Bezirks hinaufreichte, sondern eine
etwas niedrigere Terrasse bildete, von der man in ein Unter-
geschoss der Südstoa eintreten konnte. Vermutlich endete
sie oben mit einer niedrigen Brüstungsmauer. Erst in byzanti-
nischer Zeit hat sie einen weiteren, zum Teil noch vorhande-
nen Aufbau erhalten. Ein Teil der oberen Stoa war damals
schon zerstört, denn einige ihrer Bauglieder wurden in dem
Schutte unter den byzantinischen Aufbauten gefunden.

Die zweite und dritte Mauer, teils aus rechtwinkeligen,
 
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