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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0377
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1 908 - 1 909

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teils aus polygonalen Trachytblocken bestehend, gehören
schon zu der Stoa selbst. Sie bilden jenes schon mehrmals
erwähnte Untergeschoss, welches sich unter dem südlichen
Schiffe der Stoa befindet und von uns kurz als Demeter-
Keller bezeichnet wird. Die südliche der beiden Mauern ent-
hält mehrere Türen lind Fenster. In dem bisher aufgedeckten
Teile sind vier Türen freigelegt, eine am westlichen Ende
und drei (1-3) im östlichen Teile. Die Tür 2 scheint die
Haupttür gewesen zu sein; sie ist etwas breiter als die ande-
ren (unten 2,03, oben 1,92 m) und besitzt noch die beiden sie
einfassenden Anten von 2,36 m Höhe. Ihr noch vorhandenes
Gebälk drohte bei der Ausgrabung einzustürzen und musste
mit Eisenträgern unterstützt werden. Ob der Keller noch
mehr Türen hatte und ob eine directe Treppenverbindung
zwischen dem unteren und oberen Geschosse bestand, wird
sich erst im nächsten Herbste bei der vollständigen Ausgra-
bung der Halle zeigen.

Ähnliche Untergeschosse wie der Keller der Südstoa gab
es in Pergamon bei mehreren Terrassen, so namentlich bei
der oberen und unteren Agora, bei der Theaterterrasse und
beim Gymnasion. Ihre Anlage war billiger und praktischer
als die der gewöhnlichen einfachen Terrassen, weil man An-
schüttungsmaterial sparte und zugleich gut verwendbare Räu-
me gewann. Wozu unser Demeter-Keller benutzt worden ist,
entzieht sich allerdings unserer Kenntnis. Er war durch meh-
rere Fenster gut beleuchtet und konnte daher zu allen mög-
lichen Zwecken verwendet werden. Von den Fenstern sind
die der südlichen Wand nur in ihren unteren Teilen erhal-
ten; das der Ostmauer, das wir schon oben erwähnten, hat
noch seinen Oberstein und ist daher in seinen Abmessungen
zu bestimmen: im Äusseren ist es 0,66m breit und 0,85 m hoch.
Alle Fenster liegen dicht unter der Decke, sodass man von
aussen nicht hineinsehen konnte.

Zum Tragen der hölzernen Decke des Kellers, die zu-
gleich den Fussboden der Stoa bildete, dienten auskragende
Consolsteine, die zwei der Mauer parallel laufende, zur Unter-
stüzung der Balken bestimmte Längshölzer trugen. Die En-
den der Querbalken sollten, um vor Fäulnis bewahrt zu blei-
 
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