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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI issue:
[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0380
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368

W. DORPFELD.

I. DIE BAUWERKE

zum Teil noch in ihrer Falllage zwischen der Südmauer und
der hohen Stützmauer. In griechischer Zeit scheinen weder
Säulen noch Schranken auf der Südmauer gestanden zu
haben, sondern vielleicht eine geschlossene Wand.

Zur Erläuterung der Tafel XVII, die ein grosses Stück
der Südstoa und ihrer Terrassenmauer in einem photogra-
phischen Bilde vorführt, füge ich noch hinzu, dass die links
sichtbare grosse Mauer A mit den Strebepfeilern B die von
der Königin Apollonis errichtete Stützmauer des Bezirks ist.
Hinter ihr erhebt sich die Südmauer des Kellers und der
Südstoa, eine gut erhaltene Quadermauer, in der auf dem
Bilde zwei Öffnungen zu sehen sind: das von uns reparierte
Tor D (2 im Grundriss) und das Tor E (1 im Grundriss),
durch das die Eisenbahn geht. Von der nördlichen Mauer
des Kellers, der Mittelmauer der Stoa, sieht man bei F Stücke
mit den Consolsteinen zum Tragen der Decke. Die nörd-
lichste Mauer der Halle, der Stylobat der Säulen, ist nur bei
G oberhalb der Tür D eben zu erkennen. Links neben dem
hellen Gerüst zum Heben von Steinen erscheinen die Reste
des Tempels. Im Hintergründe erhebt sich der Abhang des
Berges mit den Schuttmassen, die den nördlichen Teil des
Bezirks noch bedecken.

d. Die Nordstoa und das Theater des Demeter-
Bezirks. Wie im Süden eine Stoa den i^bschluss des heili-
gen Bezirks bildete, so scheint auch im Norden eine grosse
Säulenhalle den Bezirk in seiner ganzen Länge begrenzt zu
haben. Vorläufig haben wir in der Nordostecke des Bezirks
nur das östliche Ende einer einschiffigen Säulenhalle freige-
legt, dürfen sie aber nach den Terrainverhältnissen wohl
an der ganzen Nordseite des Bezirks ergänzen.

Ungewöhnlich ist die Höhenlage der einschiffigen Halle:
ihr Fussboden liegt um 4 m höher als der Boden des Bezirks.
Der Grund für diese Anordnung scheint ein doppelter gewe-
sen zu sein. Erstens sollte der Abhang vor der Halle zur An-
lage einer als Zuschauerraum dienenden Stufenanlage aus-
genutzt werden, sodass die Halle den oberen Abschluss eines
geradlinigen Theaters bildete. Zweitens konnten so die be-
 
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