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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0383
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1908 -1909 371

Tafel XIX. Auf den sichtbaren oberen Sitzstufen A, B, C
sitzen zwei Arbeiter. Dahinter ist links der Stylobat der Nord-
stoa zu sehen. Eine Säulentrommel ist noch in situ und trägt
jetzt das zugehörige Capitell korinthisch-äolischen Stils. Die
Nordwand F der Stoa und auch ihre Ostwand G stehen
noch mehrere Meter hoch aufrecht. Durch die Tür H, die im
Grundrisse die Zahl 6 trägt, sieht man die griechische Grenz-
wand eines der Ostzimmer. Links von der Schwelle der Tür
H bemerkt man ferner zwei Stufen J und K der Treppe, die
zur Nordstoa hinaufführt und in byzantinischer Zeit über-
baut wurde. Aus derselben späten Zeit stammen die schlech-
ten Mauerreste innerhalb der Nordhalle und auf der ober-
sten Sitzstufe.

e. Die Oikoi des Bezirks. Im Anschlüsse an
die Nordstoa mögen die Zimmer kurz erwähnt werden, die
innen und aussen an die Ostmauer des Bezirks angebaut
sind und den Raum zwischen der Nordstoa und dem Propy-
lon ausfüllen. Nach der Inschrift des Propylon hatte Köni-
gin Apollonis ausser den Stoen auch olxoi gebaut. Da mit
diesem Worte die an Säulenhallen sich anschliessenden Säle
bezeichnet zu werden pflegen (vergl. AM. XXXII 1907, 268
Z. 36), so erwarteten wir, hinter unseren Stoen mehrere Zim-
mer und Säle zu finden, wie wir sie in dem Gymnasion und
der unteren Agora aufgedeckt haben. Aber weder die Süd-
stoa noch die Nordstoa haben geschlossene Räume hinter
sich. Auch scheint es mir kaum möglich, dass etwa der
Keller unter der Südstoa als Oikos bezeichnet sei. Wahrschein-
licher ist es, dass die an die hallenlose Ostmauer angebauten
Räume unter den Oikoi zu verstehen sind. Allerdings gehören
diese Räume, wie im Grundriss durch Schraffur angedeutet
ist, in ihrer jetzigen Gestalt erst der römischen Zeit an. Dass
aber schon zur Zeit der Apollonis zwei grössere Räume nach
aussen an die östliche Grenzmauer des Bezirks angebaut
waren, beweisen die sicher aus griechischer Zeit stammenden
beiden Türen 5 und 6, deren letztere sogar noch ihren
griechischen Türsturz hat. Da ihre Schwellen mehrere Meter
über dem Boden des Bezirks liegen, müssen die beiden
 
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