Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 3-4]
DOI Artikel:
Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0409
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1908-1909 397

jetzt nach Süden durch den früheren Meerbusen zum Kaikos
fliesst. Dadurch dass die modernen Geographen die Schlies-
sung' des Golfes durch diesen Fluss übersehen haben, ist ihr
Irrtum enstanden.

Zur Veranschaulichung des Gesagten mag eine Karten-
skizze (Abbildung 10) dienen, in der die beiden Meerbusen,
wie sie in altgriechischer Zeit waren, mit doppelter Schraffur
versehen und so besonders sichtbar gemacht sind. Der sie
trennende Isthmus, den der Kaikos später durchschnitten
hat, fällt hierdurch gut in die Augen. Die Ausdehnung des
nördlichen Meerbusens in seinen einzelnen Teilen habe ich
ziemlich willkürlich angenommen. Eine genaue Aufnahme
und ein sorgfältiges Nivellement des ganzen Gebietes würde
nötig sein, um eine richtige Karte machen zu können. Für
meine Darlegungen genügt die Skizze.

Ich kann hier die allmählichen Veränderungen der
Flüsse und Meeresküsten, wie sie sich aus den Terrain-
verhältnissen und den Nachrichten der alten Schriftsteller
ergeben, nicht weiter schildern; kann auch die vielen, für
die politische Geographie sich ergebenden Folgerungen
nicht eingehend besprechen. Ich hoffe das an anderer Stelle
zu tun. Hier soll nur noch kurz auf einige wichtige Punkte
hingewiesen werden.

Der nördliche Meerbusen, wie er sich für die griechische
Zeit ergibt, ist wirklich den Angaben Strabons (606 und 615)
entsprechend ein Teil des grossen Golfes von Adramyttion,
der von Lekton bis Kane reicht. Er hiess auch wirklich
iAamxcx; xöätoc, aber wohl nicht nach der Stadt Elaia, die
eine spätere Gründung an Stelle der alten, am Isthmus gele-
genen Stadt Kidainis war, sondern weil die Gebirgsland-
schaft nördlich von ihm und von der Halbinsel Kane, wie
Strabon richtig sagt, Elaitis hiess. Die nördlich vom unteren
Kaikostale liegende Gebirgsgegend ist jetzt noch wegen ihrer
grossen Olivenwälder berühmt und verdient auch jetzt noch
den Namen Elaitis. Eine der einstigen Inseln im nördlichen
Golfe, die jetzt als isolierte Berge in der Ebene liegen, trug-
wahrscheinlich den Namen Elaiussa (Strabon 614) und lag
südlich von der untergegangenen Stadt Atarneus (Pausan.
 
Annotationen