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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 2, Die Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0455
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443

DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1908-1909

atj^og als Strategen erwähnt finden, so wird man trotz des
nicht vorhandenen cognomen Silianus beide Personen iden-
tificieren dürfen, um so eher, als eine Inschrift von Elaia
(AM. XXIV 1 899, 202 Nr. 5, jetzt vor dem Konak in Perga-
mon) einen offenbar derselben Familie angehörenden S. Clau-
dius Aesimus nennt und ihn bezeichnet als A. SiAiavov -ulov’.
Danach wäre also die grosse Erneuerung des Heiligtums in
die Regierungszeit des Antoninus Pius (138-161) zu setzen.

In der Weihung werden als die Herrinnen des Heilig-
tums ArigrjtriQ Kapaocpopog und die Afjpr]Tpog Kopi; (vgl. Dit-
tenberger, Syll.2 600 Z. 71 mit n. 35) bezeichnet. Gerade in
römischer Zeit finden wir die Demeter sehr oft als Karpo-
phoros in Kleinasien , und auf den Inseln (s. Fränkel zu I. v. P.
291; Gruppe, a. a. O. 285, 5 und 1179, 1, dazu noch Oest. Jah-
reshefte V 1902 Beibl. 66, aus Ephesos; zu der von Fränkel
a. a. O. veröffentlichten Inschrift in Plymouth s. Kern bei
Pauly-Wissowa IV 2747, 38). 'Auf Münzen heissen Kapjrocpo-
Q05 Livia und die ältere Agrippina; die letztere wird in lesbi-
schen Inschriften (IG. XII 2, 208, 210, 21 2, 213, 258) @ea 2e-
ßaota A10Ale; Kapaocpopo«; genannt’ (Fränkel a. a. O.; Tümpel
bei Pauly-Wissowa I 1036). Auch auf pergamenischen Münzen
erscheint Livia als Demeter, sitzend, mit dem Scepter in der
R. und Kornähren in der L. (Brit. Mus. Catal. of Coins, Mysia
Taf. XXVIII 7). Der Umstand, dass man die weiblichen Mit-
glieder der Kaiserfamilie als Epiphanien der Demeter Karpo-
phoros feierte, hat offenbar dazu beigetragen, diesen Kultna-
men populär zu machen. Die Seßaorol sind ja die Bringer
der Ei>fh}via (s. H. v. Prott, AM. XXVII 1902, 266; Waser bei
Pauly-Wissowa VI 1 498 f.) und Eaeti'ipia (Waser, a. a. O. VI 982).
Aus Syll.2 655 erfahren wir, dass (xuGtrjpia xai öuoiai xaü’exa-
atov Evianrov EjureAoüvTai ev ’EcpEGCp AijprjTQi Kapitocpopo) xai
ÜE015 ^EßaotoU vad pvotööv pera jtoAAfjc dyvEiag xai vopapcov
EÜäiv ouv tau; leq(e)Catg aito aAsiotcov Etoöv oimsTr)Qr|p£va aao ßa-
olAecov xai EEßaGtööv xai toäv xaV Iviavrov dvüvjiduov, und das
bestätigt die Inschrift Anc. Gr. Inscr. Brit. Mus. III Nr. DVI.;
es gibt auch noch andere Zeugnisse dafür, dass der Kaiserkult
in Mysterien Eingang fand, z. B. in Lesbos IG. XII 2, 205
und 484 (Z. 11 td) EsßaoTÜöv pnor^pico), s. H. v. Prott, AM. XXVII
 
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