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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 2, Die Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0490
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478

H. HEPDING. II. DIE INSCHRIFTEN

Getreideverwaltung Zusammenhänge, würde dazu sehr gut
passen; s. darüber AM. XXXII 1907, 360 f.

Z. 6. Die igQovöfioi sind Kultbeamte der Athena, die offen-
bar das Tempelgut verwalteten, s. I. v. P. 161 B; auch in der
Aufzählung der Ämter in der Ehreninschrift I. v. P. 466 folgt
auf das Amt des dyopavöpog das des ispovopog. — Z. 8. Uber
die seltene Form öusiv vgl. E. Mayser, Gramm, der griech.
Papyri 314 Anm. 1. —Z. 9. Der Titel (paihinurig ist hier zum
ersten Mal für Pergamon bezeugt, über die Functionen die-
ser Kultbeamten s. Stengel, Kultusaltertümer 2 27; Foucart,
Mem. de l’Acad. XXXVII 59 f. — Ob zwischen Z. 11 und der
drittletzten Zeile noch eine Zeile gestanden hat, kann ich
nicht sicher sagen, auf der Photographie glaubt man Buch-
stabenspuren zu sehen.

Z. 1 2 ff. Die Inschrift ist von einem Verein gestiftet, des-
sen Vorsteher der Geehrte war (über ukfjüog s. Poland, Gesch.
d. griech. Vereinswesens 168). Ilaviaatai waren bisher nur
für Rhodos bezeugt (Poland, a. a. O. 208). Für ßaGiAixöv kann
ich keine Parallele beibringen ; vielleicht ist der Verein schon
in der Königszeit mit einem Privilegium eines Königs ge-
gründet worden, oder aber, was wahrscheinlicher ist, ßaGiAixöv
bedeutet hier kaiserlich, was ja in dieser späten Zeit nicht
mehr auffällig ist, und steht dann etwa im Sinne von osßa-
gtöv (vgl. I. v. P. 440: f| ösßaatf] guvoSoc tcüv veoov, weitere
Belege bei Poland 170); legooTatog ist häufig als Beiwort für
Vereine, besonders passend für eine solche religiöse Genossen-
schaft. 7\.uch jtpcoTov, dessen Lesung nicht völlig sicher ist,
ist ein seltenes Beiwort; man könnte die apooioi Bax^oi Kvvo-
GODQsuai in Kyzikos heranziehen (Poland 84) und vermuten,
dass es in Pergamon noch einen anderen Paniastenverein
gab (vgl. Poland 171 f.). Der Beiname cIjwuxeitai zeigt, dass
der Verein eine Landsmannschaft war, wie wir in Pergamon
schon einige kennen: die Aiooxouquöqv oupßiooGig I. v. P. II zu
321, die MiöajteöeiTwv oneipr) I. v. P. 319,320, die Ilaxopitai
I. v. P. 297, vgl. Poland 78 ff.; der Verein könnte allerdings
sich auch so nach einer Örtlichkeit, einem Stadtteil in Perga-
mon selbst nennen, vgl. die [Iaajtapeitöäv jtÄateia AM. XXVII
1902, 101 Nr. 102 (Poland 123).
 
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