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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 3, Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0506
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494

III. DIE EINZELFUNDE.

Wir beginnen mit den Skulpturfunden aus dem
Demeter-Bezirk. Im Pronaos des Tempels wurden 1909 die
traurig zerstörten Reste einer weiblichen Gewandsta-
tue (Taf. XXII 1. 2) gefunden. Sie sind leider vom Feuer so
stark angegriffen, dass bei jeder Berührung Partikelchen der
Oberfläche abbröckeln. Das Stück des Kopfes (Phot.1 781.1 783)
ist etwa 0,19 h., oben, hinten und unten gebrochen; von der
r. Wange ist nur ein schmales Dreieck bis zum Ohr erhalten,
die fein gebildete Nase wurde leider noch bei der Ausgra-
bung stark beschädigt. Wohl erhalten dagegen sind der leicht
geöffnete Mund, die 1. Wange, auf der man nach vorn hin
noch leichte Spuren des Meisseis erkennt, das 1. Auge und
ein Stück der Stirn, umrahmt von reichem, welligem Haar,
welches das Ohr halb verdeckt. Das Haar war offenbar mit-
ten über der Stirn gescheitelt und wird von einer breiten
Binde, über die die unteren Haarwellen gelegt sind, zusam-
mengehalten. Den Hinterkopf bedeckt der schleierartig her-
aufgezogene Mantel. In seiner weichen Schlichtheit und nach
der ganzen Technik ist der Kopf ganz unpergamenisch, er
erinnert vielmehr an die Kunst des IV. Jahrhunderts. Ausser
einigen ganz kleinen, durch die Verwitterung fast unkennt-
lich gewordenen Gewandfragmenten und Stücken von Fingern
kam an derselben Stelle noch die Gewandpartie Taf. XXII 2
(Phot. 1 782) aus dem Schutt, 0,50 h. und 0,46 br. Hinten ver-
läuft der Bruch vertical und fast glatt, unten in der Mitte
dieser Bruchfläche befindet sich ein schräg von oben kom-
mendes Dübelloch. Über das hochgegürtete Gewand ist ein
oben zusammengerollter Mantel von r. oben zur 1. Hüfte hin-
gespannt. An dem Wulst war oben eine kleine Partie mit
zwei Eisenstiften, von denen der eine noch erhalten ist, an-
gestückt. In unserer Finderfreude glaubten wir in diesen
beiden Stücken die Reste des Kultbilds der Demeter erken-
nen zu dürfen, und es schien uns auch ihr Stil für die Ent*
 
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