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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI issue:
[Heft 3-4]
DOI article:
Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 3, Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0513
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1908-1909

501

r., besonders am r. Ohr sehr verwittert, 1. etwas versintert,
am Hals sind grosse Partien abgesprungen, das runde Ein-
satzstück ist nur r. gut erhalten. Hinten ist der Kopf nur
oberflächlich ausgearbeitet. Das kurze, schlichte, nach vorn
gekämmte Haar liegt ziemlich glatt an, es ist in ganz ande-
rer Technik wie bei den übrigen Köpfen ausgeführt, offenbar
im Anschluss an ein Bronzeoriginal. Die gerade aufsteigende
Stirn, die von dem Haar in einem eckigen Ausschnitt be-
grenzt wird, die horizontal verlaufenden, eckig ansetzenden
Brauen, die stark vorspringende, schmale, gebogene Nase,
der zwischen der Nase und dem energischen Kinn etwas zu-
rücktretende Mund, das sind die Charakteristika des Tibe-
r i u s bildnisses, wie sie Bernoulli, Röm. Ikonogr. II 1, 141
und 160 aufzählt. Soweit ich die erhaltenen sicheren Porträts
des jugendlichen Tiberius — die Mehrzahl stellt ihn ja auch
als Jüngling' im Beginn der zwanziger Jahre dar (Bernoulli,
a.a.0.1 62)—mit unserem Kopfe vergleichen konnte, stehen sie
ihm alle ziemlich nahe, besonders ähnlich erscheint mir das
Profil des Kopfs aus Gortyn, Am. Journ. of Arch. 1 897 pl. XII 2
(vgl. Sieveking, zu Arndt-Amelung, Einzelaufn. 1351/2).

Bei dem aus drei Stücken zusammengesetzten Frauen-
kopf Taf. XXVI 2 kann kaum ein Zweifel sein, dass er die
ältere Agrippina vorstellt (Phot. 1 722-1 724): er ist auch
zum Einlassen in eine Statue gearbeitet, die runde Einsatz-
fläche ist rauh, unten in der Mitte ein vierkantiges Dübel-
loch. H. 0,40. Auf der 1. Seite ist der Kopf ziemlich verwit-
tert, die Nasenspitze ist verstossen, und oben 1. vom Wirbel
und am Hinterkopf sind Haarpartien ausgebrochen. Das über
der Mitte der Stirn gescheitelte Haar, das mit seinen, übri-
gens ziemlich roh gebohrten, Kräusellocken Schläfen und
Ohren bedeckt, und von dem hinter dem Ohr je eine gelockte
Strähne zu beiden Seiten des Halses auf die Schultern her-
abfällt, die ganze Kopfform und die edlen Züge sind alle so
charakteristisch und entsprechen völlig den Münzbildern
(Bernoulli, a. a. O. Taf. XXXIII 17-19) und der schönen capi-
tolinischen Büste (ebenda Taf. XV). Der Zopf im Nacken war
bei unserem Kopfe mit drei Stiften angestückt. Fünf weitere
Stiftlöcher oben und 1. und r. am Hinterkopf dienten wohl
 
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