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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 3, Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0520
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508

H. HEPDING.

III. DIE EINZELFUNDE

ausgearbeitet ist und sich r. unten eine flache, schräg ein-
schneidende Einarbeitung befindet. Der Fries gehört natür-
lich in den Demeter-Bezirk, Ähren und Mohn sind ja die
Symbole der Göttin; das auf der mittleren Gymnasion-Ter-
rasse gefundene Stück ist dorthin verschleppt worden. Aus
welchem Bauwerk der Fries stammt, ist bis jetzt noch nicht
zu sagen. Die Arbeit ist ausserordentlich fein und trotz
der Stilisierung der Pflanzen ungemein naturwahr und ab-
wechslungsreich.

Diese Reliefs haben wahrscheinlich in spätrömischer
Zeit, als man die marmorne Südhalle erbaute (s. oben S. 364 ff.)
und zwischen den Säulen Schranken anbrachte, für die
Ausschmückung der letzteren als Muster gedient; zahlreiche
Stücke dieser Schranken zeigen in ähnlicher Weise, nur viel
gröber, Ähren und Mohnpflanzen neben einander, daneben
kommen auf anderen Stücken auch Weinranken mit Trau-
ben, ein Füllhorn und eine Vase als Decorationsmotive vor.
Zwei von den Schrankenplatten zeichnen sich durch ihre
noch eindringlicher auf die Mysterien hinweisenden Reliefs
vor den anderen aus: sie sind gerade südlich von dem Tem-
pel zwischen der Stützmauer und dem Kellergeschoss freige-
legt worden (s. oben S. 367 f.). Sie werden einst hier in der
Mitte der Stoa einen bevorzugten Platz neben einander ein-
genommen haben. Von der einen (Taf. XXIX 3, Phot.1 799) ist
nur die 1. Hälfte erhalten, 0,89 h., 0,925 br. und oben 0,145 t.,
an der 1. Seite ziemlich roh ausgehöhlt für den Anschluss an
die Säule, unten und oben schlecht geglättet, oben r., also
in der Mitte der Platte, ein tiefes, schmales, rechteckiges
Loch; auf der Rückseite ist die flache Profilierung oben und
unten erhalten, die besser ausgeführte auf der Vorderseite
ist unten ganz, oben zum Teil weggebrochen. Dargestellt
ist hier in grober Arbeit der Höllenhund, nach r. stehend,
eine plumpe, glatthaarige, dreiköpfige Dogge mit den auf-
recht stehenden Wolfsohren und etwas geöffneten Schnau-
zen, sodass die grossen Eckzähne sichtbar werden. Die Köpfe
sind ganz unorganisch an den Nacken angesetzt, der eine
wendet sich zurück. R. unten erkennt man noch die Keule
des Herakles in sehr flachem Relief: der Bezwinger des Ker-
 
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