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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 3, Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0523
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1 908 - 1 909

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um den Leib. Man denkt natürlich an eine Stierstatue, wie
sie ja in den Heiligtümern oft bei den Altären aufgestellt
waren; vgl. z. B. die Münze mit dem pergamenischen Zeus-
Altar (v. Fritze, Die Münzen von Pergamon Taf. IX 3), eine
Münze aus Selinunt, auf die mich Regling freundlichst auf-
merksam machte (Head, Hist, n.147), auch Gerhard, Auserles.
Vasenb. Taf. 242, 1. Aber der Stier ist mit einem mächtigen
Strick an einem im Boden befestigten Ring angebunden, ge-
nau wie bei den Darstellungen von Zebuopfern auf den per-
gamenischen Münzen aus der Zeit des Commodus und Cara-
calla (v. Fritze, a. a. O. 72 f. Taf. VII 16, VIII 7 und 8); eine
Statue wird man nicht anbinden, also muss auch hier der
Opferstier gemeint sein. Über Stieropfer im Demeterkult s.
P. Stengel, Opferbräuche der Griechen 193 (vgl. auch Over-
beck, Kunstmythol. III 459 und 524; im Demeter-Heiligtum
von Knidos wurde eine Stier-Terracotte gefunden, s. Newton,
Hist, of discov. Taf. LVIII 4).

Westlich von dem Demeter-Brunnen sind 1 7 grössere und
kleinere Fragmente des Athena-Reliefs auf Taf. XXVIII 2
(Phot. 1786) gefunden worden, nur das kleinere Stück von
dem Helmbusch oben in der Mitte stammt aus dem östlich-
sten Teile des Kellergeschosses. Die nach oben sich etwas
verjüngende Stele aus w. Marmor ist etwa 1,70 h., 0,62 br.
und mit dem Relief bis zu 0,09 t. Über der Inschrift (oben
S. 450 Nr. 31), aus der hervorgeht, dass dies Werk eine Wei-
hung der Prytanin Silia Animion aus der 2. Hälfte des II. oder
dem Anfang des III. Jahrhunderts n. Chr. ist, steht auf felsi-
gem Boden die Göttin nach 1., im langen Peplos mit Über-
fall, der mit einer runden, im herakleischen Knoten gebun-
denen Schnur gegürtet ist; die L. ruht auf dem grossen, auf
dem Boden stehenden Rundschild, die Lanze ist an die 1.
Schulter angelehnt, von dem Helm ist nur der obere Teil des
Helmbuschs erhalten. L. vor der Göttin steht ihr heiliger
Ölbaum, von dem wir auch nur ein Stück des Stammes und
ein paar Zweige mit Blättern haben; von dem Stamm muss
sich schon ziemlich tief ein Ästchen abgezweigt haben, wie
aus dem Blatt unter dem Zipfel des Apoptygmas hervorgeht.
Der Künstler hat sich die Parthenos des Phidias zum Muster
 
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