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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 3, Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0528
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516

H. HEPDING.

III. DIE EINZELFUNDE

sind nur ein Stück der Nase und der 1. Wange, das 1. Auge
und das 1. Ohr, und darüber ein Teil des welligen, von einem
schmalen Bande zusammengefassten Haares, in dem ein Dia-
dem oder Kranz aus Metall mit vielen Stiften befestigt war,
und aus dem sich ein dünnes Löckchen vor dem Ohre los-
löst.— Hoch im Schutt über dem nordöstlichen Teil des
Demeter-Bezirks kam der nicht sehr gut erhaltene nackte
Oberkörper einer lebensgrossen J ünglingstatue aus weis-
sem Marmor zu Tag (Phot. 1662; 0,37 li.): der Kopf, der r.
und der gehobene 1. Arm waren besonders gearbeitet und
mit Dübeln angesetzt; die Anstückfläche der Arme ist glatt,
die concave für den Kopf stark gepickt. Der Unterkörper
ist in der Höhe des Nabels abgebrochen, doch sieht man
noch, dass die Statue einst mit dem r. Bein aufgestanden
hat. Auch der Rücken mit sehr tiefer Rückgratslinie ist gut
ausgearbeitet.

Ein schöner Fund ist der in zwei Stücke gebrochene,
z. T. etwas versinterte obere Teil eines Tischfusses aus
weissem Marmor, der auf Taf. XXVIII 1 abgebildet ist (Phot.
1690, 1691; 0,50 h.). Er stammt aus einem mit Mosaikboden
versehenen Raum eines westlich von der oberen Gymnasion-
Terrasse gelegenen, jetzt wieder verschütteten Gebäudes Z.
Die eigentliche Stütze wird durch den Stamm eines Olbau-
mes gebildet, der oben unterhalb des Ansatzes der Krone
horizontal abgeschnitten ist. Ein grosses rundes Loch in der
Mitte der Schnittfläche diente zur Befestigung der Tisch-
platte (oder Schale?) mittelst eines Dübels. Auf der Vorder-
seite ist oben eine durch das Abreissen eines starken Astes
entstandene, durch Neubildung der Rinde allmählich aushei-
lende Wunde dargestellt, darunter sind ein paar kleine Zweige
mit dem Kopf der kleinen Nike, die die Hauptzierde des
Tischfusses bildet, abgebrochen. Auch die Fiisse und der
obere Rand des r. Flügels der Göttin sind nicht mehr erhal-
ten. Ihr langes Gewand ist über dem Überfall hoch gegürtet,
der untere Teil desselben erscheint in der üblichen Weise
im Winde flatternd und fest an den Körper gedrückt, sodass
die sehr schmalen Hüften und die Beine, besonders das ein
wenig Vorgesetzte rechte, plastisch hervortreten. Die beiden
 
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