Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI article:
Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0060

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
II

Götter und Menschen hinaufsteigend, den Größten und
Besten von seiner-Geburt an, weil ja davon alles Ur-
sprung und Gedeihen erhielt, auf Altären und Tempelwan-
den von den fertigsten Künstlern des Zeitalters einem klü-
gelnden und spöttelnden Geschlecht zu neuer Andachterweckung
vorbilden lassen. Es verdient hierbei nicht unbemerkt zu
bleiben, daß sich unter Antonins Münzen wirklich eine be-
findet, welche den auf einer Ziege reitenden Zevs abbildet.*)
Wir sehen auf diesem Relief die I n c u n a b e l n des
auf Creta gebornen Zevs. Bevor wir diese Vorstellung
im Einzelnen beleuchten, mag über die Cretensische Zevs-
fabel hier im Allgemeinen einiges vorausgefchickt werden,
wovon die weitere Ausführung einem schon lange vorbe-
reiteten **) Werke über den Zevs auch jetzt noch Vorbehal-
ten bleiben muß. Hier also nur folgendes.

*) Es ist die oft in Kupfer gestochene Groß-Bronze, die zuerst
Pedrusl im Museo Farnesiano T. V. tav. IX, 4. im Kupferstich
gegeben hat. Spanheim, Montfaucon, andere haben sie nachgebildet.
Neben dem auf der Ziege, seiner Amme, reitenden Zevs steht ein
von einem Platanus überschatteter Altar und an diesem, als wäre
es ein Relief, der Adler. Es ist damit die in der Münze des Sa-
turninus (Mus. Farnes. 1. IV. tav. XIII, g.) und des Galll'enus völlig
ähnliche Vorstellung schon langst verglichen worden, (s. Eckhel vocrr.
N. Vet. Vol. vii. p. ZZ.) wo die Umschrift: IOVI crescenti allen
Zweifel wegen der Bedeutung löset.

**) Meine Ansichten darüber wurden zuerst in meinen Vorlesungen
über die Kunstmythologie in den Jahren 1807 und 1808 aus-
gesprochen und in einzelnen Bogen, die bloß für den damaligen Zuhö-
rerkreis abgedruckt in diesen Skizzen fürs größre Publikum noch gar
nicht bestimmt waren, damals niedergelegt. Sie sind indeß auch in die-
ser Gestalt von einigen auswärtigen Freunden, denen sie bloß als
Handschrift mitgetheilt wurden, gütig ausgenommen und in ihren
Schriften hier und da angeführt worden. Alles kommt darauf an,
wie die Ueberlieferungen von dem ältesten Minos-Zevs entwickelt
und gedeutet werden. Dahin gehört die Seeherrschaft der Cretenser,
 
Annotationen