Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0090

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
41

Sterben wird Schlangengezücht
Sterben — *)

und die tauschende Pflanze des
Giftes

So Horaz, wenn er die in die glücklichen Wcstinseln versetze
ten Sitze der Seeligen schildert (Epod. XVI, 49.)

Auch kein nächtlicher Bar umbrummet die Hürde des Schäfers,
Noch schwellet tief von reger Natternbrut die Flur.

Die Geburt des neuen Weltherrschers, des Cretensischen
Zevs, flefyt an der Grenzscheide zwischen dem ehernen und
goldenen Menschenalter. Mit ihr beginnt der eherne Kampf
zur Entwilderung der rohen Menschheit. Aber damit geht
auch jene süßgeträumte Unschuldswelt, der Orientale nennt
es das Paradies, verloren; damit bricht auch der feindliche
Kampf zwischen den Raubvögeln und Raubthieren und den

*) Bucol. IV, 21 —25. Die Stellen der übrigen Dichter sam-
melte schon de la Cer da zn diesen Versen. Immer bleiben die pseu-
do-sibyllinischen Orakelverse in Opsopaus Sammlung III. p. 473. und
beim Lactantius VII, 24. 12. p. 975. Bunem. mit Struves ver-
ständigen Verbesserungen aus den Königsberger Handschriften: Frag-
mente libroTum Sibyllinorum, quae apud Lactantium reperiun-

tur p. 64. zur Aufklärung dieses ursprünglich orientalischen Bildes
von Wichtigkeit. — Die spätern Dichter haben diese thierische Ein-
tracht in dreierlei Bezeichnungen gebracht: i) zur Schilderung der Un-
möglichkeit, als dövvaTov. S. zu Virgils Eklogen 111. 91. VIH, 27.
2) zur Bezeichnung außerordentlicher Naturbegebenheit, z. B. der
Sündflut beim Ovid, der Pest in Virgils Georg. nr, 538. ff. 3) Zur
Bezeichnung einer bezaubernden Gewalt, z. B. des Waldtheaters
von Orpheus, wo sich reißende und zahme Thiere versammeln beim
Clandian de Rapt. Proserp. II. Praef. 25. (Daher die bekannten in
Aegypten geschnittnen, später mit gnostischen Ideen zusammcntreffen-
den Steine, Orpheus von den Thieren umringt vorstellend in Cay
lus Recucil T.in. pl. 13. T.IV. pi.43. vergl. Creuzer's Sym-
bolik 111, 136.) oder in den Aaubergarten Armidens beim Ariost

Orlando furioso Vk, 22.
 
Annotationen