Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0120

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
liche Rosenfülle angedeutet werden soll, so erlaubt man sich höchstens
aus dem aufrecht stehenden Füllhorn von der darüber aufgehäuften
Blumenmenge zu beiden Seiten einige Rosen herabfallend vorzustellen.
S. Eckhel numi anecdoti tab.III, 19. Man kann nun selbst ermessen,
in welchem Geist die neueste, nicht ohne mannichfaltigen Aufwand
veranstaltete, bunt ausgemalte, seit dem April 1818 in Mailand heft-
weise erscheinende iconologia di Filippo Pistrucci zusammengele-
sen ist, da hier gleich auf der ersten Kupfertafel, wo die Abbondanza
e Carestia seltsam einander gegenüber stehn, der erster« ein Füllhorn
umgekehrt zur Seite ruht, das alle Trauben und Früchte auf die Erde
verschüttet hat.

Beilage E.

D e r Giebel-Adler.

Es mag erlaubt seyn, diesem Giebel-Adler noch eine besondere
Aufmerksamkeit zu schenken, da selbst Hirt in seiner übrigens lehr-
reichen und klaren Erklärung der Giebel an den Tempeln und ihren
Uebersatzeu in seiner Baukunst nach den Grundsätzen der Alten
p. 214-16. diesen Punkt gar nicht berührt hat. Die dreieckigen Gie-
bel (fastigia) an den Tempeln, eine Erhebung über die bürgerliche
Gemeinheit der platten Dächer und also in der Architektur, was der
oynos, die dreieckigt zulaufende Haarerhöhung in der tragischen Maske
ist (s. meine Abhandlung über die tragische Maske im N. Teutsch.
Merkur 1799. St. XL S.228.), — hießen in der griechischen Bau-
kunst a(.7oi, aerQd)ia7a. S. Aristophanes Av. mo. (mit Bergler's
und Brunk's Anmerkungen) Pausanias l, 24. 5. und in noch fünf an-
dern Stellen, vergl. mit Pollur VH, 119. Hesychius T. I. c. 116.
mit Alberti's Anmerkung n. 17. Valkenaer zu Euripides
Fragm. p. 214. f. Ohnstreitlg standen metallene oder marmorne
Adler oft zur Zierde und Weihe bald auf den Simsen des Dreiecks,
welches den Tempelgiebel von vorn und hinten bildete, bald in den
Giebelfeldern (dem tympanum) selbst, welches auch aus alten Mün-
zen deutlich wird, z. B. innerhalb des Giebelfeldes in der Münze
 
Annotationen