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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0121

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von Tarsus mit der Inschrift Koivds (sc. äf&v S. Eckhe l 1. HI.
p. 97.) Kikirdas in Beger s Spicileg. p. 6. auf der Spitze oben,
als dnp«ortipiov, (b. l). nach Hesychius 5. V. änpcsoTr/piov, 70
i7tüvoo rov vaov £<i>5iov. vergl. Saumaise zu den Lciiptt. II.
Aug. T. 1. p. 678-) auf einer Münze des Tiberius, Vaillant's
Lelecr. numisraat. e museo de Camps p. Z. Vergl. S p anheim
de kr. er Vs. idlumisrn. 1. II. p. .646. 4Z. Von diesem hier so
häufig angebrachten Adler-Symbol nennt man nur, das ist die am
meisten begünstigte Erklärungsweise, den Giebel, selbst den Adler
oder in der abgeleiteten Wortbiegung (deroo^a) die Adlerform. So
Visconti zum kio-Clemern. 1. IV. p. VII. womit Heyne zur classischen
Stelle von Pindar's Olympischen Siegeshymnen Xiri, 29. zu vergleichen
ist, (woraus wir wissen, daß die Korinthier zuerst diese Tempelverzie-
rung, ipifeiv 7tpds &£7ov, wie es Aristophanes nennt, angebracht
hatten). So zuletzt noch MariNl in den Atti e monumenti de*
fratelli Arvali T. I. p. 273. Die ©teile des Epikrates, wo die ver-
welkte und in ihrer Nahrung zurückgekommene Lais mit den von
Alterschwache gelähmten Adlern verglichen wird, die auf den Tempeln
sitzen und nach den Ueberresten der Opfer schnappen xm. p. 570.

ilti TOUS V£töS l20V$l 7t£lVÜi)VT£S ridK&dS,

zeigt, wie häufig diese ohnstreitig als unverletzbar angesehenen Vögel
auf den Tempelsimsen saßen und wirft so ein vielleicht neues Licht
auf die erste Veranlassung zu dieser Benennung. Dann standen also
nach der bekannten Metonymie die Adler für den Ort, wo Adler
sind, und dieser figürliche Sprachgebrauch würde uns an den von
alten Grammatikern häufig bemerkten Atticismus erinnern, nach wel-
chem ein Ort mit der Sache bezeichnet wird, die häufig da zu finden
ist, ßißTuov für eine Bibliothek, tov^ov , für den Fischmarkt u.s. w.
S. Pollux IX, 5. 10. Casaubouus zu Theophrast Charact. 14. p. 157.
Fisch, und vorzüglich Taylor in Lectt. Lysiac. c. XII. p. 720. f.
Jndeß möchte, alles wohl erwogen, die andere Meinung, der auch
Stieglitz in der Archäologie der Baukunst II. Abth. 1. S. 92. bei-
pflichtet, daß man von der Aehnlichkeit des dreieckigten Tempelfron-
tons (also eines zJ) mit einem beide Flügel ausspreizenden und sie
etwas senkenden Adler in der Baukunst den Giebel selbst so genannt
habe, doch die meiste Wahrscheinlichkeit vor sich haben. Uns mag
 
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