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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0151

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dem auch häufig auf Stirn, Brust, und Kleidern Buddhi-
stischer Götter gefunden haben; und wenn ich ihn recht ver-
stehe, so soll er ein sehr alter sinesrscher Charakter in dieser
Gestalt van oder 10000 bedeuten.

12. Andere Arten von Verschlingungen finde ich auf
zwei geschnittenen Steinen in Caylns Pxecueil Tom. VI.
PL XIX. N. III. et IV., die ich hier als eine Zugabe aus
der ägyptischen Symbolik noch erläutern will. Ich mache
den Anfang mit N. IV. s. tab. II. n. 3. weil hier die-
selbe dreifache Verschlingung durch einen Strich in der Mitte
verbunden erscheint, wie sie die eben erklärte Walze in um-
gekehrter Richtung hat, woraus man vielleicht auf deren
Bestimmung zum Siegelabdrucke schließen könnte, und unten
und oben zweifach verbunden darstellt. Die Verschlingung
steht hier in der Mitte einer Schlange, die sich in den
Schwanz beißt, auf einem grauen Agate, auf dessen Revers
von einer andern Hand der Name des Kneph oder KNOT-
$EIC in zweien Zeilen mit griechischen Buchstaben ange-
bracht ist. Da die Bedeutung des Kneph als Agathodämon,
und die Schlange als Symbol der Ewigkeit bekannt genug
ist; so kann das in sich selbst dreifach-verschlungene Wesen
nicht rathselhaft seyn. Ich wußte wenigstens keine bessere
Bezeichnung der Dreieinigkeit. Eine ganz andere Verschlin-
gung zeigt das in seiner Lange durchbohrte Amulet aus roth-
gelbem Steine Tab. II. n. 4. in der Mitte der beiden
Schlangen. Hier zeigt sich schon eher eine Aehnlichkeit mit
der Verschlingung eines Kosti; daß aber die ganze Abbil-
dung ägyptisch sei, beweisen nicht nur die beiden Schlangen,
die bei den Aegyptiern gute, bei den Persern aber böse Gei-
ster bezeichnetcn, sondern auch die beiden Nilschlüssel oben
und unten, obgleich die vier Dreiecke an den Enden den per-
sischen Bezeichnungen der Elemente ähnlich sind. Der Sinn
der vermeintlichen Hieroglyphen möchte seyn, daß die guten
Geister sich verbinden sollen, durch gemeinsames Zusammen-
wirken aller Elemente zu einer gesegneten Nilüberschwemmung
dem Lande Fruchtbarkeit zu geben.

13. Wieder eine andere Verschlingung zeigt sich auf
 
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