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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Thiersch, Fr.: Ueber die mythologische Bedeutung der auf Aegina gefundenen Bildsäulen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0198

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Scenen, welche die Giebel enthalten, als Theil und Ergänz
zung ihres Inhaltes, und behaupten ihren Platz mit demsel-
ben Rechte, mit welchem die mörderischen Kampfscenen an
einem solchen Orte gebildet waren, zu deren symbolischer
Bezeichnung sie gehören.

Was nun aber die Kämpfenden anbelangt, so wurde be-
reits nachgewiesen, weshalb unter ihnen nothwendig Gestal-
ten der Heldensage zu suchen sind. Klar ist ferner, daß He-
roengruppen auf einem Zeustempel zu Aegina in der doppel-
ten Beziehung auf Zeus selbst und auf Aegina stchen
müssen. Das Gegentheil, im Fall es unabweislich darge-
than wäre, ließe sich zwar dnrch manche Beispiele wenigstens
der spätern Kunstzeit entschuldigen, keineswegs aber laßt es
sich ohne weiteres erwarten und annehmen. Mit ZevS nun
treten die Kampfscenen in Verbindung, wenn darin von ihm
Söhne oder Enkel verwickelt sind, mit Aegina aber,
wenn dieselben zugleich einheimische, aus dem Eiland stam-
mende und in ihm verehrte Helden waren, und so werden
wir schon durch die bloße Folgerung auf den Aeakus, auf
i seine Söhne, Enkel und Urenkel geführt, als auf diejenigen,
aus deren Thaten der Künstler seinen Stoff werde geschöpft
haben. Zeus hat den Aeakus mit der Nymphe Aegina
gezeugt, diese dann den Telamon und Peleus, und von
der Pfamathia den Phokus. Jene beiden flohen, nachdem
sie den Stiefbruder erschlagen. Dem Telamon wurden auf
Salamis Aias und Teukros, dem Peleus in Phthia
von der Thetis Achilleus geboren, diesem Pyrrhus,
von dem die epirotischen Könige stammten. Kaum kann ein
anderes Heldengefchlecht sich im Glanz der Namen und Tha-
ten mit dem äginetifchen der Aeakiden messen, noch ist
der Ruhm eines andern außer der Heimath unter den andern
griechischen Stämmen so weit verbreitet und so sehr aner-
kannt. Aus Herodot ist bekannt, daß die Böotier im
Kampf gegen Attika vor den Perserkriegen auf Befehl des
pythischen Gottes die Aeakiden von den Aegineten zu
Hülfe begehrten und empfingen, und daß vor der Schlacht
bei Salamis ein Schiff nach Aegina abging, um dieselben
 
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