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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Thiersch, Fr.: Ueber die mythologische Bedeutung der auf Aegina gefundenen Bildsäulen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0199

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Helden von dort als Beistand in der Schlacht zu der
Flotte zu bringen.

Diese Hinweisung auf die Aeakiden, als den Gegen-
stand jener Gruppen, schon an sich hinlaglich begründet, be-
kommt noch von einer andern Seite eine so entschiedene Ge-
währ, daß über sie aller Zweifel ausgeschlossen wird, nem-
lich durch die Gesänge des Pindar, von denen ein großer
Lheil sich auf Sieger aus Aegina bezieht. Diese Lieder,
zum Vortrag vor der Gemeinde durch Chöre bestimmt, waren
als Denkmäler eines öffentlichen Verdienstes und einer Ver-
herrlichung des Staates durch seine Bürger darauf berechnet,
außer dem Lobe des Siegers hauptsächlich den Ruhm seiner
Heimalh zu preisen, und der Stoff, welchen Pindarue zu
diesem Zwecke behandelt, so wie die ganze Art, wie er ver-
fährt, um sich jener Obliegenheit zu entledigen, zeiget deut-
lich, worauf die Aegineten den Ruhm und die Verherrlichung
ihres Eilandes gründeten, welche Gegenstände aus der Hel-
densage sie zu diesem Zwecke von der Kunst des Dichters bar-
gestellt erwarteten, so daß man hieraus einen sichern Schluß
auf die Forderungen ziehen kann, welche sie an den zu glei-
chem Zwecke arbeitenden bildenden Künstler werden gemacht
haben. Ueberal! aber ist es Aeakus und seine Nachkommen-
schaft, sind es der Ruhm und die Thaten derselben bis auf
den Pyrrhus herab, welche der Dichter preiset, und deren
Lob er zur Verherrlichung ihres Stammlandes zu erneuern
für Pflicht achtet. Dieses bestimmter hervorzuheben, führen
wir die Gesänge einzeln an, zugleich mit Rücksicht auf das
übrige Lob, was dem Eilande ertheilt wird. Da sein Ruhm
durch die Entdeckung der Bildsäulen, deren Untersuchung
uns beschäftigt, in unfern Tagen gleichsam neuausgelebt ist;
so wirb es nicht am Unrechten Orte seyn, zu zeigen, in wel-
chem Lichte der größte lyrische Dichter die Insel erscheinen
laßt.

Der achte olympische Gesang ist dem Alkrmedon, der
als Knabe im Ringkampfe zu Olympia gesiegt hatte, gewid-
met. Hier verkündete der Sieger Regina als sein Vaterland.
 
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