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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0283

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und Hieroglyphen; seltener jedoch sind dre Figuren, wie
bei dem Relief, vortretend gearbeitet. Alles in diesem
Stein ist altägyptische Kunst, und nur weniges im Nachahr
mungsstyl, wie die beiden Telamonen im Museo Pio Cle-
mentino, und wie Zoega meint, einige Obeliske.

In Porphyr arbeiteten die Aegypter schon früh. Wenig-
stens gab es im Labyrinthe, wenn wir dem Plinius (36,19.
S. 2.) glauben, bedeutende Werke in diesem Steine: Säu-
len , Statuen der Götter und der Könige. Mir ist indessen
von Ueberrcsten nichts Altägyptisches in Porphyr vorgekom-
men. In dem Nachahmungsstyl befindet sich die Bildsäule
eines ägyptischen Cabiren in der Sammlung der Universität
zu Palermo. In Aegypten sind auch die Brüche von Por-
phyr, und von dort kamen unter Claudius die ersten Sta-
tuen nach Rom (Plin. 36, 11.). Die Römer machten von
Porphyr blos die Gewänder, die Köpfe aber und andere
nackte Theile dazu von weißem Marmor. Ueberreste kom-
men in vielen Sammlungen vor, wovon eine colossale Ve-
nus victrix im K. Museum zu Neapel, eine Luna, und ein
barbarischer Fürst in der Villa Borghese, und eben ein
solcher in der Florentinischen Sammlung zu den bedeuten-
den gehören. Am Aufgange des Kapitols steht der schöne
Rumpf einer Minerva. Die größten Massen in diesem
Steine sind die beiden Sarcophage im Museo Pio Cle-
mentino, der eine aus dem Grabmal der h. Helena, und
der andere aus dem der h. Constantia entnommen, nur sind
die Reliefs darauf von schlechter Arbeit, so wie die Figuren
der Kaiser Arcadius und Honorius an zwei Porphyrsäulen
in der Bibliothek des Vatikans.

Alle diese Bildwerke sind in dem eigentlichen rothen
Porphyr. In dem grünen und schwärzlichen kommt nichts
Bildliches, sondern nur Gefäße und Säulen vor, und das-
selbe gilt auch von dem harten Serpentinstein, den die Alten
unter dem Nahmen Ophitis begriffen zu haben scheinen
(Plin. I. c.)

Der harre ägyptische Bröckelstein (br6ccia d’Egitto)
kommt vielfältig in Säulen, in großen Schalen und Gefäßen
 
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