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weder von Malas, noch seinem Sohne Micciades irgend
ein Werk anzugeben; wohl aber sagt ex, nachdem er
verschiedene Werke von den Urenkeln Bupalus und Anther-
mus nahmhaft gemacht hat, daß von ihrem Vater, der auch
Anthermus hieß, Werke zu Delos und Lesbos vorhanden ge-
wesen wären.
Zu den ältesten Bildwerken, die in Marmor auf uns
gekommen sind, rechnen wir ein paar Köpfe im Museo Pio
Clementino, welche Heroen vorstellen, und in der Villa
Albani die bekleidete Statue des bärtigen Bacchus und das
Relief, wo die sitzende Venus den Amor hält, und eine der
drei Grazien ihm die Flügel anpaßt. —
Abschnitt IV.
Von der Bildkunst in Metall.
(Vorgelesen in der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den
iyten Iunius 1306.)
§. i. Die Bildkunst in Erz und in andern theils edlen
theils unedlen Metallen, war bei den Alten in keinem gerin-
ger» Ansehen, als die Bildhauerei in Marmor und in an-
dern harten Steinen. Vergleichet man die Bildner und
Bildwerke in Metall mit denen in Stein, so ergiebt sich
eine große Ueberzahl für die erster». Es gab nicht leicht
einen berühmten Bildhauer, der nicht auch Bildwerke in
Metall verfertigt hätte, und dies nicht blos in der schönsten
Zeit der griechischen Künstler, wovon Plinius und Pausanias
uns die Verzeichnisse liefern , sondern auch später unter den
Kaisern. Die meisten und größten Colossen, deren das Al-
terthum so viele zählte, waren entweder in Erz oder in Gold
und Elfenbein. Zn Silber scheint man erst spät größere
Standbilder verfertigt zu haben; aber desto früher ward das
Silber zu kleinen Kunstwerken, vorzüglich in erhabener Arbeit
gebraucht. Ueber Kunstwerke in Eisen haben wir nur wenig
weder von Malas, noch seinem Sohne Micciades irgend
ein Werk anzugeben; wohl aber sagt ex, nachdem er
verschiedene Werke von den Urenkeln Bupalus und Anther-
mus nahmhaft gemacht hat, daß von ihrem Vater, der auch
Anthermus hieß, Werke zu Delos und Lesbos vorhanden ge-
wesen wären.
Zu den ältesten Bildwerken, die in Marmor auf uns
gekommen sind, rechnen wir ein paar Köpfe im Museo Pio
Clementino, welche Heroen vorstellen, und in der Villa
Albani die bekleidete Statue des bärtigen Bacchus und das
Relief, wo die sitzende Venus den Amor hält, und eine der
drei Grazien ihm die Flügel anpaßt. —
Abschnitt IV.
Von der Bildkunst in Metall.
(Vorgelesen in der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den
iyten Iunius 1306.)
§. i. Die Bildkunst in Erz und in andern theils edlen
theils unedlen Metallen, war bei den Alten in keinem gerin-
ger» Ansehen, als die Bildhauerei in Marmor und in an-
dern harten Steinen. Vergleichet man die Bildner und
Bildwerke in Metall mit denen in Stein, so ergiebt sich
eine große Ueberzahl für die erster». Es gab nicht leicht
einen berühmten Bildhauer, der nicht auch Bildwerke in
Metall verfertigt hätte, und dies nicht blos in der schönsten
Zeit der griechischen Künstler, wovon Plinius und Pausanias
uns die Verzeichnisse liefern , sondern auch später unter den
Kaisern. Die meisten und größten Colossen, deren das Al-
terthum so viele zählte, waren entweder in Erz oder in Gold
und Elfenbein. Zn Silber scheint man erst spät größere
Standbilder verfertigt zu haben; aber desto früher ward das
Silber zu kleinen Kunstwerken, vorzüglich in erhabener Arbeit
gebraucht. Ueber Kunstwerke in Eisen haben wir nur wenig