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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0313
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2ÖO

verwandte hiezu den Zehnten vom Gewinn, welchen das erste
Samische Schiff unter der Führung des Coloeus von Tartes-
sus hergebracht hatte. Diese Fahrt ward um Ol. 37. ge-
macht. Der Künstler des Werkes ist nicht genannt. Da
aber RhoecuS den Tempel erbaute, worin das Weihgeschenk
aufgestellt ward, so ließe sich wohl denken, daß er zugleich
mit Theodoruö Antheil an diesem großen Bildwerke gehabt
hatte.

In eben demselben Tempel stand auch der mächtige Kra-
ter von Erz mit Verzierungen um den Rand, welchen die
Spartaner dem Crösus schicken wollten, aber in Samos an-
gehalten ward, weil Crösus indessen in die Gefangenschaft
des Cyrus gerathen war (Herod. i, 70.).

Zu den ältesten Erzwerken würde ferner der Stier des
Phalaris zu Agrigent von der Hand des Perillus gehören,
wenn anders ein solcher Stier je vorhanden war. Die rich- '
tige Forschung (Heyne Opusc. V. p. 422.) setzt den
Phalaris in Ol. 53. — Mehrere Schriftsteller sprechen von
diesem Werke der Tyrannei, das, durch die Carthagerckn
ihre Hauptstadt versetzt, Scipio den Agrigentinern als ein
Siegeszeichen zurückgab. Diodorus (13, 90.) sah es
noch allda zu seiner Zeit. Er berichtet aber zugleich, daß
Timaus auf das Bestimmteste laugne, daß Phalaris je einen
solchen Stier habe machen lassen. Nach dem Scholiasten
des Pindar (ad. fin. Od. I. Pythionic.) hatte man den
Stier des Phalaris in die See versenkt, das Werk aber,
was man später dafür nahm, den Flußgott Gela vor-
stelle. — Letzteres können wir um so sicherer annehmen,
da auf den Münzen von Gela der Fluß dieses Namens
immer unter Stiergestalt vorkommt. Die Fabel von einem
solchen Werkzeuge der Tyrannei spricht sich von selbst aus.

Nach einer Stelle im Pausanias (3, i8»), verglichen
mit einer andern (4, 14.) könnte man glauben, daß die-
ser Schriftsteller, welcher den Jupiter des Learchus von
Rhegium zu Sparta in den fünfziger Olympiaden als
das älteste Werk in Erz ausgiebt, und Rhoeeus und
Theodorus so bestimmt als die Erfinder des Erzguffcs
 
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