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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0315

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2Ö2

sächlich bei kleinen Arbeiten in Relief, oder kleinern Stand-
bildern verblieben zu seyn. Plinius (3 3, Z4.) meint, daß
große silberne Statuen erst -im Zeitalter des Augustus aufge-
kommen waren. Die frühesten aber, die man in diesem
Metall in Rom sah, waren die Bildnisse der pontischen Kö-
nige , welche Pompeius als Beute einführte. Darunter war
die älteste Statue die des Pharnaces, des Ahnherrn von
Mithridates, dessen Regierung an das Ende des sechsten
Jahrhunderts von Rom fällt.

Der Erfinder der Bildwerke in Eisen warTheodorus von
Samos (Paus. 3, 12. ). Es wird zwar von ihm keine be-
stimmte Arbeit genannt; aber er mußte doch seine Erfindung
in einigen Beispielen dargethan haben. In der Folge schei-
nen die Thebaner besonders Freunde des Eisengusses gewesen
zu seyn. Sie bildeten hierin nicht nur ihren großen Feld-
herrn Epaminondas (Paus. 4, 31.), sondern sie zeigten
auch in einem Tempel die Statuen des Hercules, und des
Athamas, letztem vorstellend, wie er nach der Wuth zu sich
kommt, und über den Tod seines von ihm erschlagenen Soh-
nes Reue empfindet. Um das Erröthen über die Lhat aus-
zudrücken, hatte der Künstler einiges Kupfer zu dem Eisen
gemischt (Plin. 34, 40.).

Später diente das Eisen auch zu Spielereien. Die
Statue der Venus aus Magnetstein zog den Mars, aus
Eisen gebildet, nach sich (Claudian. Epigr. 14.). Zu
einem Tempel der Diana ward ein Cupido von Eisen in der
Luft schwebend dargestellt. Ein Magnetstein hielt ihn in
dieser Stellung fest (Cassiod. Variar. i, 45.). Aber
auch schon früher hatte der Architekt Dinocrates den Tempel
der Arsinoe zu Alexandria so zu überwölben begonnen, daß
ein Magnetstein das aus Eisen verfertigte Bildniß der Köni-
gin in dem Heiligthum schwebend halten sollte (Plin.
34, 42.)-

§. 13. Wenn sich nach den angegebenen Nachrichten
die Anfänge der Vildkunst in Metall bei den Griechen mit
hoher Wahrscheinlichkeit bestimmen lassen, so finden wir uns
in neuer Verlegenheit in Beziehung auf die Anfänge dieser
 
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