Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI issue:
Zweiter Abschnitt
DOI article:
Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0319

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
266

Ueberreste von italischer Kunst in Erz sicht man noch
mehrere in den Sammlungen. Wir dürfen nur an den
Augur und die Minerva in Florenz erinnern, und an die
Wölfin in den Sälen der Conservatoren in Rom, ein Werk,
welches durch die Rohheit der Arbeit, und durch das schlechte
Gemisch von Erz sich als eines der ältesten von italischer
Kunst ankündiget.

Am Ende dieses Aufsatzes bemerken wir noch, daß
mit Absicht all das übergangen ist, was über Kunstwerke
in Metall bereits in den Homerischen Gedichten vorkommt,
indem wir unsere Ansichten in einem eigens hiefür bestimm-
ten Aufsatze darlegen werden.

Hirt.

Anmerkung^, zu Abschnitt I.

Zn Rücksicht der Samier Rhoecus und Theodorus ist man
weder über die Personen, noch die Herkunft und die Zeit ein-
stimmig. Indessen sind beide, besonders Theodorus, für die
Kunstgeschichte so merkwürdig, daß es der Mühe lohnt, die
Berichte der Alten zu prüfen. Erstlich Rhoecus:

Unter den großen Werken zu Samos, welche nach Aristo-
teles (Polit. 5, ii.) der Tyrann Polycrates errichten ließ,
nennt Herodot (3, 60.) auch den großen Tempel der Zuno,
und als ersten Baumeister desselben Rhoecus, Sohn des Phi-
leus, einen eingebornen Samier. Nach Pausanias (8, 14.
u. io, ZZ.) waren Rhoecus, Sohn des Phileus und Theodo-
rus, Sohn des Telecles, beide Samier, die Lehrer der Kunst,
Bildwerke in Erz zu gießen. Von Theodorus traf Pausanias
kein Werk mehr, wohl aber von Rhoecus, nämlich im Tempel
der Diana von Ephesus eine weibliche Statue in Erz, welche
die Ephesier die Nacht nannten. Zch bemerke hiezu, daß der
Tempel der Diana von Ephesus zur Zeit des Crösus und Poly-
crates begonnen ward (man sehe meine Abhandl. über diesen
Tempel) und daß nach Diogenes Laertius (2, 8- §. 19.) der
Samier Theodorus, der Sohn des Rhoecus, dabei den Rath
 
Annotationen