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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0333

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sowohl als Beschädigungen, so edler Gesellschaft keineswegs
unwerth.

T af. XVI. u. XVII. enthalten die Abbildung eines
vierseitigen Cippus, welcher ehemals in der Villa Medicis
zu Rom gestanden. Oben umher ist er mit erhoben gearbei-
ten Ochsenschadeln und Fruchtgebinden, zwischen denen auf
der einen Seite Inschrift steht, unten aber auf jeder Seite
mit einer weiblichen bacchischen Figur ebenfalls in erhobener
Arbeit verziert; alle vier Figuren sind in heftiger, begeister-
ter Bewegung fast schwebend dargestellt. Die auf der
Hauptseite des Denkmals hält ein abgeschlagenes Mannes-
Haupt in der einen Hand, in der andern ein kurzes Schwert,
und ist zufolge der Auslegung Agave die Mutter des Pen-
theus. Die Figur auf der zweiten Seite faßt mit beiden
ausgestreckten Händen ihren Schleier; die von der dritten
Seite spielt auf der Schellentrommel; die vierte halt mit
ihrer Linken den Thyrsus, und tragt in der Rechten am Hen-
kel oder an einem Band gefaßt ein tellerförmiges rundes Ge-
rath, welches die Ausleger für eine Trinkschaale zu halten
geneigt sind; aber diese Auslegung verdient theils wegen
der Gestalt des Geräths, theils wegen der zu großen Pro-
portion desselben nur halbes oder noch weniger Vertrauen.
Was vom Werth der Arbeit, vom geistreichen Ausdruck der
Figuren und ihrem leichten zierlichen Faltenschlag gemeldet
wird, ist vollkommen richtig.

Taf. XVIII. Venus Genitrix, leicht mit einem langen
zarten Untergewand begleitet, ohne Gürtel, mit der rechten
Hand den Mantel hinter der Schulter in die Höhe ziehend,
als rüstete sie sich zum Tanz; daher wurde sie sonst für eine
Muse angesehen. Die Ausleger schweigen von ihrem Kunst-
verdienst und in den Erinnerungsblättern ist ihrer gar nicht
erwähnt.

Taf. XIX. Nereide auf einem Meerpferde sitzend. Sie
komme, heißt es S. ZZ u. 56 des Textes, aus der Villa
Medicis und vor Alters sei zu Rom eine berühmte vom
Scopas gearbeitete Gruppe gewesen, Nereiden darstellend,
deren einige auf Hippocampen saßen, von welchem Werk
 
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