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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0337

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284

aber die Waffentragenden Liebesgötter, die am Fuß die
Ecke» verzierenden Sphinxe u. a. m. sind ohne allen Zweifel
ältern vortrefflichern Werken nachgebildet.

Taf. XXXI. Abgesagte Vorderseite einer alten Grab-
urne mit sechs Amorincn in erhobener Arbeit geziert;
zwei derselben halten einen großen Kranz, die vier andern
beschäftigen sich spielend mit einem Speer, einem Harnisch
und Helm; sonach scheinet die Bedeutung im Allgemeinen
ungefähr eine gleiche wie am vorerwähnten Altar. Der Ar-
beit an diesem Basrelief wird von den Auslegern vieles Lob
ertheilt; uns ist dasselbe nicht näher bekannt.

Die Tafeln XXXII. und XXXIII. stellen eine Sta-
tue der Venus dar, welche Antonio Canova gearbeitet
um die Stelle der berühmten Mediceischen Venus auszufül-
len, als dieselbe nach Paris war gebracht worden. Da hier
blos von den antiken Denkmalen der florentinischen Gallerie
gehandelt wird, so vermeidet man gerne über dieses Werk,
welches in Italien großen Beifall gefunden und mit Lobge-
dichten gefeiert worden, die weniger vortheilhafte Meinung
umständlich auszusprechen; nur so viel sei bei dieser Gelegen-
heit zu sagen erlaubt, daß Canova's Kunstverdienste hoher
Achtung werth sind und er unter den jetztlebenden Bildhauern
ohne Zweifel die erste Stelle behauptet, aber anwidern muß
es jeden wahren Kunstfreund, genannten wackern Künstler
mit unsinnigem Lob eingeschmaucht zu sehen, wie hier im
Text geschieht, wo er Fidia Italiano genannt wird, oder
wie wir etwa schon anderwärts gelesen haben: 11 Policleto
de’ nostri tempi, welches eben so gränzenlos abge-
schmackt ist.

Las. XXXIV. Apollo. Das Unpassende der restau-
rirten Theile an diesem schönen Sturz wird in der Erklärung
desselben nicht ohne Grund getadelt, der rechte Arm hätte
über dem Kopfe liegend, die Figur als im Stehen ruhend er-
scheinen sollen.

Taf. XXXV. Marsyas von weißem Marmor, etwa
lebensgroße Statue, an welcher die Formen überhaupt viel
Zierlichkeit haben, die Umrisse weich und fließend sind.
 
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