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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vierte Abtheilung
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Böttiger, Carl August: Alterthümer von Velleja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0386

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332

Erläuterung bedarf, mit erschöpfender Kürze. Man kann
die Art, mit welcher die zum Theil nur in Bruchstücken er-
haltenen Inschriften entlarvt und ergänzt werden, muster-
haft nennen, und es ist sehr zu wünschen, daß unsre deut-
schen Alterthumsforscher, welche uns römische Inschriften,
am Rhein und in den östreichischen Provinzen aufgefunden,
in eigenen Werken mitzutheilen versprochen haben, sich der-
selben Methode befleißigen mögen. DaS Werk zerfallt in
zwei Theile, wovon der erste 32 in den Schutthaufen und
Trümmern des alten Velleja gefundene Inschriften, der
zweite in fortlaufender Zahl 13 in und um Parma aufge-
fundene Inschriften, (zusammen also 46) enthalt. Das
wichtigste bleibt indeß die Einleitung, wo der Notizie
preliminari, wo von S. 7 — 38* i« sieben Abschnitten
vom Wiederauffinden von Velleja, von den Völkerschaften
des alten Liguriens, von der Gesetzgebung und den politischen
Verhältnissen der Stadt Velleja, von ihrer Verfassung und
Untergang, von den verschiedenen Nachgrabungen, von den
Gebäuden und den muthmaßlichen Tempeln und Religions-
gebrauchen der Vellejaten in lichtvoller Ordnung alles zusam-
mengestellt ist, was sich mit Sicherheit davon sagen ließ
und in einem Dutzend großen und kleinen Apographien und
Monographien, mit ermüdender Wortfütte bereits gesagt
oder nicht gesagt worden ist. Es kommen hier manche recht
interessante Punkte in Anspruch, die wohl besonders ausge-
hoben zu werden verdienten. Ich bemerke hier nur, als
Beispiel die Beobachtungen über die in Velleja gefundenen
Fenstergläser (S. 29), welchen durch Policen und Abreiben
mit Smiegel die völlige Durchsichtigkeit genommen und eine
um so größere Brauchbarkeit für Beleuchtung, ohne die
Sonnenstrahlen durchdringen zu lassen, gegeben wurde, eine
Behandlungsweise, die dergleichen Glasscheiben dem in Oel
getunkten Papiere ähnlich machte *).

*) Die bekannte Stelle in Phllos Gesandschaft an den Cajus T.
H- P- 599- Mang, worüber schon Wlnkclmann und Fea in den
 
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