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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vierte Abtheilung
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Böttiger, Carl August: Alterthümer von Velleja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0393

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339

Länge und 77 Palmi Breite und konnte bequem 3000
Menschen fassen. Laut einer hier gefundenen Inschrift
hatte es ein gewisser Lucilius mit Estrich umlegen lassen.
Dieß scheint eigentlich von den Gangen in den bedeckten Galle-
rten verstanden werden zu müssen ; könnte aber doch auch nur
von dem mit Platten ausgelegten Fußboden anzunehmen seyn,
da man den freien Platz mit Quadern kunstreich belegt gefun-
den hat *). Um dieses Pflaster, aus glatt behauenen und
genau in einander gefügten Quadern bestehend, lauft ein
steinerner Kanal, zur Abführung des Wassers. Offenbar
war der Platz mit höher stehenden Gallerten auf drei Seiten
umgeben, wovon sich die Stufen zum Auftritte noch erhalten
haben. Queer durch die Breite des Platzes lief, was sich
aus bedeutenden Ueberresten mit Sicherheit schließen laßt,
ein breiter Marmorstrcifen, auf welchem in großen Buchsta-
ben aus Bronze, wovon jetzt nur noch die Einschnitte in den
marmornen Platten zu sehen sind, die Inschrift zu lesen ist:
Lucilius habe diesen Platz mit Platten belegt (laminis
stravit). Erst hinter dem Säulengange dieses Platzes
liefen auf zwei Seiten Straßen und standen mehrere öffentliche
Säle und Gebäude, eine basilica, eine chalcidica und
ein Tempel. Hier wurden mehrere Kapitäle von corinthi-
schen und dorischen Säulen, hier die 12 Marmorbilder ge-
funden , die man noch in Parma aufbewahrt. Man will
auch mehrere Reihen Sitze zu einem 1650 Personen fassenden
kleinen Amphitheater, in einiger Entfernung entdeckt haben.

Das 7te Kapitel handelt von den Baumaterialien, wo-
mit Velleja erbauet und ummauert war. Viel Aehnlichkeit
mit den Monumenten von Pompeji, kleine, selten regelmäßig
bearbeitete, aber feste Steine. Die Stadtmauern hatten
einen festen Mörtelüberzug (intonaco) von Kalkmörtel und
Marmor. Zur innern Construction viel gebrannte Ziegel.
An den Hohl- und Dachziegeln bemerkt man häufig die Merk-

gen von Otricoli bemerkt. Warum wird das Forum Bonaparte in
Mailand nicht vollendet?

Also, was bte OUten pavimentum sectile nannten. S. Hlrt' s
Baukunst nach den Grundsätzen der Alten S. XX. p’ 22^.
 
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