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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vierte Abtheilung
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Böttiger, Carl August: Alterthümer von Velleja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0395

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nichts übrig, als was auch durch die Gleichheit der Rollge-
schiebe über den Ruinen, mit den Strichschichten in dem
Berge Rovinazzo außer Zweifel gesetzt wird , anzunehmen,
daß auf dem Gipfel des Berges sich ein See oder Wasserbe-
hälter befunden habe, durch dessen Druck und Filtration sich
nach und nach die Schichten und Besiandtheile fo erweichten
und spalteten, daß die Katastrophe dieses Bergsturzes (einer
libia, was man lavinia in jener Gegend ausfpricht) un-
vermeidlich wurde.

Die ersten 6 Kupfertafeln, die den ersten Lheil dieses
Werkes erläutern, bestehen in Auf- und Grundrissen der
bisher aufgedeckten Grundfläche der Stadt, des Forums,
der Gebäude, worunter die gte Tafel als ein genau aufge-
nommener Situationsplan der ganzen Umgegend, der Lauf
des Riofriddo mit eingeschlosscn, vorzügliche Aufmerksamkeit
verdient. Die Z übrigen Tafeln sind einzelnen Alterthümern
gewidmet. Auf der 7ten und 8ten sehen wir mehrere Kapi-
täler und Säulenfüße, die jetzt im Museum von Parma sich
befinden, und alles, was um das Forum herum gefunden
wurde, vieles aus Marmor, noch mehr aus Terrentin gear-
beitet. ' Die letzte Kupfertafel giebt 12 Statuen, die in
einem öffentlichen Gebäude hinter dem Forum zusammen ge-
funden wurden, jetzt im stackio oder Akademiegebäude von
Parma; eine andere steht auf dem Absatz der großen Treppe
im königlichen Pakast der Pilotta. Es sind Porträtfiguren
im römischen Costüme, alle von sehr mittelmäßiger Arbeit.
Die Erklärung will Antolini im zweiten Theile nachliefern.
Schwerlich werden noch für die Zukunft weitere Nachgrabun-
gen große Resultate geben; es müßte denn ein Landhaus in
der Nähe entdeckt werden, wo auch die Bewohner von klei-
nen Municipalstädten ihre besten Kunstsachen aufzustcllen
pflegten. Nirgends haben sich bis jetzt Spuren von Men-
schen- und Thiergerrppen gefunden oder von Begräbniß-
plätzen. Hierin könnte vielleicht noch mancher nicht ganz
unbedeutender Fund gemacht werden. —

Völliger.
 
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