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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0021

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Borbericht.

XVII

hatte ich noch sehr schwankend über des Hxn. O. M.
R. Blumen bachs Ansichten darüber in seinem ersten
Specimine historiae naturalis p. IZ. ausgedrückt.
Ich erhielt darüber von diesem ehrwürdigen Veteran der
Naturkunde und Kenner aller Racen, Arten und Ab-
artungen in einem Schreiben vom 12. Mai iZ2i fol-
gende Belehrung, die ich den Freunden der alterthüm-
lichen Naturkunde nicht vorenthaltcn darf. Sein Schel-
ten, wäre es auch ernstlicher gemeint, wäre doch nur
Freundschaft. „Aus der Art, wie sie meine Specimina
anführen, könnte der Verdacht entstehn, als ob ich
eifriger Physiolog, der aber auch an archäologischen Stu-
dien seine Freude hat, die wunderschönen antiquarischen
Hermaphroditen mit den unglücklichen Menschenkindern
mit den mißgestalteten Genitalien verwechselte, die man
überhaupt ganz unrichtig mir jenem Namen belegt, da
mir wenigstens bis jetzt auch nicht ein einziges unbe-
zweifeltes Beispiel der Verbindung der beiderlei Sexual-
organen in einem menschlichen Individuum bekannt
ist. Was man am häufigsten damit verwechselt, sind
die armen Hypospadiaei mit mangelhafter Harnröhre,
wohin auch das ex Voto aus Townley's Sammlung
gehört,*) das in meinem Specimen abgebildet ist und
davon ich zwei lebende Erwachsene zwar mit großem
wissenschaftlichem Interesse, aber— im Vertrauen ge-
sagt — nicht ohne Eckel untersucht habe, ohne freilich
wie der humane Verfasser jenes Zusatzes die armen Crca-
turcn deshalb gleich zur Säckung zu verurtheilen. *) Ue-
brigens hoffe ich in meinem Handbuche der Na-

*) Von dieser Merkwürdigen kleinen Bronze, wovon mir Town-
lcy selbst noch bei seinem Leben die Abbildung schenkte, wird in einer
Abhandlung über den fascii.ua im dritten Band der Amalthea die
Liede scyn

**) So geht es den Antiquaren. Mein Eifer war nicht obne
Beispiel und wir können sagen: «ccinxlo xeecavünus. Denn alle
Amalth. .11. **
 
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