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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0027

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V o r b e r i ch t.

XXIII

Zu derselben Zeit, wo ich die Zusätze zu dieser Noeh-
denschen Abhandlung schrieb, erhielt ich vom Herrn
Hofrath Hirt in Berlin, dessen nun vollendete Ab-
handlung über das Material, die Technik und den Ur-
sprung der verschiedenen Zweige der Vildkunst in die-
sem zweiten Band der Amalthea, einen Schatz von eige-
nen, auf vieljährige Anschauung in Italien selbst be-
gründeten Beobachtungen enthält, auch sein neuestes my-
thologisches Werk: über die Bildung der Ägypti-
schen Gottheiten (aus den Schriften der K. Aka-
demie der Wissenschaften von igsi. abgedruckt)
Berlin, Reimer, ig2i. freundschaftlich mitgetheilt.

Indem ich den rastlosen Eifer meines erprobten alten
Freundes, der kaum seine klassische Geschichte der
alten Baukunst in zwei Bänden vollendet hatte
und schon wieder auf einem andern Felde volle Garben
bindet, alle Gerechtigkeit widerfahren lasse und der
Aeußerung, womit er die Ucbersendung dieser Abhand-
lung brieflich begleitete, daß viele seine Aegyptiaca ge-
wagt finden würden, daß er aber unbekümmert darum,
ob andere sic widerlegen oder weiter fördern wollten,
die ersten Umrisse zu geben sich gedrungen gefühlt ha-
be, des Mannes, dem seine Wissenschaft über alles
werth ist, vollkommen würdig finde: erlaube ich mir,
der nachsichtvollen Aufnahme meiner Bemerkung im vor-
aus versichert, etwas von dem zu wiederholen, was ich
ihm selbst schon mitzutheilen Gelegenheit hatte. Mir
scheint cs allerdings ein fast verwegenes Unternehmen, den
ganzen hellenischen Olympus in die Schaar der ägypti-
schen Zwölf- und Achtgötter so in Reih und Glied cin-
zuordncn. Denn wenn auch bei einigen Gottheiten die
Identität kaum einem Zweifel unterliegt, wie z. B. bei
der Neith-Athene, beim Phthas-Hcphästos, auch wohl
beim Horns-Apollo, bei der Bubastis-Luna, beim Anu-
bis - Hermes: so dürfte cs doch bei den meisten, selbst
wenn man die Berichte des redlichen Herodotos in allen
Ehren läßt, nur auf eine verähnlichende Parallele ab-
 
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