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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0053
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und auf ein glühendes Eisen bringe, oder wenn er die Probe
der Feile ausschlagt (Pli». 37, 76. cf. c. 26.)

§v 8. Noch zeigen die Ueberreste, wie geschickt die
Alten fast alle Arten von Gemmen in Glaspasten nachzu-
machen verstanden. Zum Theil ahmten sie auch die Steine
nach, auf welche man keine Bilder einzuschneiden pflegte,
wie den Murrhin, den Opal, den Callais und Carbunr
kcl; dann auch den Hyacinth, Sapphir u. s. w. (Plin.
36, 67. und 37, 22. 23. u. 26.)

Von den antiken Glaspasten, welche den wirklichen
Gemmen nachgcbildet wurden, und als Siegel dienten,
giebt es ganze Sammlungen. Das Volk trug die Pasten
in Ringen, und in solcher Menge, daß cs eine besondere
Farbe gab, welche man die Ringfarbe (annulare) fjtef,
weil sic aus solchen Glasgemmen, die man pulverisirt
mit Kreide vermischte, zubcrcitet wurde (Plin. 36, 30.).

Auch die Kameen wurden in undurchsichtigem Glase
nachgemacht. Man hat hievon noch beträchtlich große
Stücke sowohl in Form von Tafeln, als von Gefäßen.
Die größte Tafel dieser Art von zehn Zoll in's Gevierte
war vordem in der vaticanischen Bibliothek, und enthielt
auf bräunlichem Grunde weiße Figuren in Relief, welche
ein Bacchanal vvrstellten. Und wem ist nicht das barbe-
rinische Gefäß bekannt, das jetzt aus dem Besitz des Herzogs
von Portland in das brittische Museum gewandert ist? Der
Grund des Gefäßes ist blau, und die weißen Relieffiguren
darauf stellen die Fabel des Peleus und der Thetis vor.
Man entdeckte cs in dem großen Sarge des Alexander Seve-
rus und der Mammaa, der im Museo Capitolino aufbe-
wahrt wird.

Solche Glasarbeiten wurden gegossen, und die bessern
sind nach Art der Gemmen vom Steinschneider nachgearbei-
tet, um den Figuren und der Oberfläche des Grundes mehr
Reinheit, Vollendung, Glanz und Scharfe zu geben. Auf
die größer» Arbeiten von undurchsichtigem Glase und mit
Figuren in Relief scheinen besonders die Worte des Plinius
(36,66.) zu gehen: „Auch giebt es Glas, welches nach
Amalth. II. 2
 
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