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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0057
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Rom 485 fing man das Silber, und dann 62 Jahre spater
auch das Gold zu münzen an (Plin. 3 3, 13).

Ueber das Prägen anderer unedler Metalle, als des
EisenS, ZinnS und DlcicS, halten wir uns nicht auf. Das
Nähere hierüber sehe man bei Eckhcl (Proleg. I. c. 6. und
19.) nach. Münzen von Eisen und Zinn haben sich nicht
erhalten, und die Ucbcrreste von Blei scheinen falsche Mün-
zen zu scyn, die ursprünglich mit einem dünnen Bleche von
irgend einem der edlern Metalle überzogen waren. Vielleicht
auch, daß sie zum Theil bloß als Zeichen (tesserae)
dienten.

§. 4. Die Münzen der Alten sind zum Theil gegos-
sen , hauptsächlich aber mit dem Hammer geschlagen. Ge-
gossen sind die früher» Münzen aus Erz bei den Römern
und andern Völkern des Mittlern Italiens. Auch hat
man Formen zum Gießen der Münzen auS späterer Zeit
gefunden, nämlich aus dem Zeitalter der Severe. Eck-
hel (1. c. cap. XI.) meint aber, nicht mit Unrecht, daß
solche Formen, deren man mehrere in den Museen aufbe-
wahrt, einzig den Falschmünzern dienten.

Die griechischen Münzen von der frühesten Zeit tragen
unfehlbare Spuren des Ausprägcns mit dem Hammer;
aber die Schrötlinge, das ist: die zum AuSprägen be-
stimmten Stücke, wurden gegossen, und nicht, wie cs jetzt
zu geschehen pflegt, auS den Metallplatten ausgeschnitten.
Diese Schrötlinge, die frühesten ausgenommen, die noch
blechartig waren, hatten gewöhnlich Linsenform, und dicß
deswegen, damit daS Bild unter dem Schlage des Ham-
mers sich desto leichter auspräge. Der Stand der Mün-
zen hat gewöhnlich nur eine ungleiche Rundung, und zeigt
sich manchmal unter dem Schlage ausgcborsten. Eine ge-
zierte Rändelung, wie die neuern Münzen, haben die
alten nicht, mit Ausnahme römischer Famtlicnmünzen von
Silber, deren Rändelung sägcnförmig ist; daher die Nu-
mi Serrati des Tacitus (de mor. germ. c- 5.). Wahr-
scheinlich glaubte man hiedurch jener Art von Falschmünzerei
vorzubeugen, wo man ein lchlechtes Stück Metall, Erz,
 
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